Auch die Saar-SPD hat nun linken Flügel
Saarbrücken · Etwa 30 Interessierte, darunter acht Frauen, haben am Freitagabend einen linken Flügel der Saar-SPD gegründet. Ziel sei es aber nicht, Rot-Rot-Grün vorzubereiten, so SPD-Vorstand Michael Clivot. Man wolle sich einmischen.
. Im Saarbrücker DGB-Haus ist am Freitagabend viel über linke Politik gesprochen worden, ohne dass die Linkspartei auch nur erwähnt wurde. Etwa 30 SPD-Mitglieder und noch ungebundene sozialdemokratisch denkende Zeitgenossen waren gekommen, um das Forum "Demokratische Linke 21" in der Saar-SPD zu gründen. Außer in Hessen gibt es diese Vereinigung bereits in allen anderen Bundesländern, wie die DL 21-Bundes chefin, die SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis, der Versammlung erklärte. Darunter sah man mit SPD-Vize Eugen Roth und dessen SPD-Landtagskollegen Sebastian Thul auch bekanntere Vertreter der großen Koalition im Saarland. Roth sagte der SZ, er sei schon lange in der DL 21. Es sei Zeit, dass es diese im Saarland gebe, erklärte Roth.
Als Versammlungsleiter stimmte SPD-Vorstandmitglied Michael Clivot die Anwesenden auf die Aufgaben des linken Flügels ein. "Wir wollen uns in die Debatten im Saarland einmischen", sagte Clivot. Es gehe nicht darum, Rot-Rot-Grün im Saarland vorzubereiten, betonte Clivot, worauf ein Zwischenrufer mit der Bemerkung "Es gibt Schlimmeres!", Heiterkeit und Zustimmung erntete. Clivot nannte die Themen für die DL 21: Flüchtlingsfragen, Sozialleistungen und Arbeitsbedingungen. Die Linke in der SPD sei wichtiger denn je. "Wir müssen ein soziales Korrektiv sein", erklärte Clivot. Eine direkte Kritik an der neoliberalen Politik der SPD in den großen Koalitionen in Saarbrücken und Berlin vermied Clivot, als er sagte, es gehe darum, die "sozialen Errungenschaften zu verteidigen". Die SPD-Linke will jetzt als Verein Politik machen. Und die große Tradition der Partei als Arbeitnehmerbewegung wiederbeleben.