Atemlos und fasziniert über den Wipfeln

Saarbrücken · Seine Fans sind begeistert, auch wenn sie im Treppenhaus ein wenig aus der Puste kommen: Endlich ist der Schwarzenbergturm wieder offen – zunächst mal für vier oder sogar sechs Wochen, je nachdem wie das Wetter wird.

 In neuem Glanz: der Schwarzenbergturm. Foto: Becker&Bredel

In neuem Glanz: der Schwarzenbergturm. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Zuerst nimmt einem der stetige und zum Teil steile Anstieg durch den Wald den Atem - und dann kommen noch die 241 Stufen im Treppenhaus. Aber dann steht man endlich oben - auf der Plattform des Schwarzenbergturms in 46 Metern Höhe über den Wipfeln des Stadtwaldes.

Und dann ist es die tolle Aussicht, die einem den Atem raubt. Denn hier oben, wo die Besucher die kräftigen Windböen hören, ehe sie sie fühlen, liegt ihnen nicht nur Saarbrücken zu Füßen. Bei gutem Wetter reicht die Sicht bis nach Völklingen, Frankreich, Sulzbach und St. Ingbert. Und so fällt das Urteil der meisten Turmbesucher so aus, wie das von Elisabeth Müller: "Diese Anstrengung lohnt sich bei gutem Wetter immer wieder."

Seit kurzer Zeit ist der Schwarzenbergturm wieder geöffnet. Zunächst für vier oder sogar sechs Wochen, das hängt vom Wetter ab. Täglich von 8 bis 18 Uhr. Über Winter bleibt der Turm wie gehabt geschlossen. Im Frühjahr folgt dann die offizielle Wiedereröffnung. Denn der Turm war lange zu. Für rund eine Viertelmillion Euro wurden das Treppenhaus und die Fassade saniert. Alles zusammen kostete damit etwa 60 000 Euro weniger, als ursprünglich mit 310 000 Euro veranschlagt. Jetzt fehlt dem Turm nur noch eine Permanentbeschichtung als Schutz gegen Sprühfarben.

Dieser Tage war schon allerhand los, fast ständig waren während der zehnstündigen Öffnungszeit Wanderer auf dem Weg in Richtung Turm. Und das mit den unterschiedlichsten Motiven. Klar, die meisten wollten nach der langen Schließung endlich wieder die tolle Aussicht genießen. Zumal sich der frühmorgendliche Höhennebel schnell verzog und den Blick bis zum sonnigen Horizont freigab.

"Einfach herrlich, so sieht meine Stadt ganz anders aus", freute sich Karl Becker. Sogar Bischmisheim - das nach einem Slogan seiner Bewohner ja "auf der Höh'" liegt - kann man vom Turm aus noch von oben betrachten.

"Die Aussicht bietet unzählige Möglichkeiten für unvergessliche Bilder, das muss ich einfach nutzen", sagte Manfred Schmitz, während er immer wieder seine Spiegelreflexkamera anlegte. Derweil war die zwölfjährige Leonie noch weit von der luftigen Aussichtsplattform entfernt. Mitten im Treppenhaus, quasi auf halber Höhe, machte sie Halt an einer der kleinen Sitzbänke, die auf den Treppenabsätzen stehen - und freute sich über die unvergleichliche Akustik im Turm. Wie ein Gespenst heulte sie immer wieder und lauschte dem gewaltigen Echo, das von den Wänden zurückschallte. Für sie steht fest: "Auch ich bin ab sofort Schwarzenbergturm-Fan."

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