Asphalt sorgt für Ärger: Stadt klärt auf

Scheidterberg · Obwohl die Stadt beim Straßenbau jeden Euro zweimal umdrehen muss, hat sie eine Verbindungsroute zum Scheidterberg frisch asphaltiert. Ein Teil dieses Asphalts sollte aber nicht die Fahrbahn verbreitern, sondern sie vor Erdrutschen schützen.

Ortstermin. Dort wo der Forstweg, der die Kaiserstraße mit dem Höhenweg auf dem Scheidterberg verbindet, zur engen Kurve wird, die für Ärger gesorgt hat. Zwei städtische Experten halten dem entgegen: Dort haben weder Baufirma noch Stadt Geld für schlechten Straßenbau vergeudet. Das sagen Reinhold Schmidt, Leiter der Abteilung Straßenerhaltung im städtischen Straßenamt. Und Beate Julien, die für die Straßen im Bezirk Dudweiler zuständig ist. Plötzlich kommt von unten ein Bus, von oben ein Auto. Beide Fahrer nehmen das Tempo zurück und kommen in der Kurve problemlos aneinander vorbei. "Wie seit Jahrzehnten", sagt Schmidt. Und doch geriet diese Kurve vor einigen Wochen in die Schlagzeilen.

In einem Teil der Kehre hatten Busse bei der Bergfahrt aufgesetzt. Das führte zu zwei Motorschäden - und zur vorübergehenden Sperrung des Forstweges für Busse. Schmidt und Julien weisen darauf hin, dass der Forstweg gar keine städtische Straße ist, sondern, wie der Name schon sagt, dem Forst gehört. Da der Weg aber eine von nur zwei Verbindungsrouten zum Scheidterberg sei, halte ihn die Stadt, wenn auch nicht mit dem üblichen Ausbau-Niveau, in Schuss. "Natürlich würden wir so eine Straße anders bauen und entwässern", sagt Julien. Ihr Kollege Reinhold Schmidt erinnerte daran, dass das städtische Straßennetz 650 Kilometer lang ist. Und dass zwischen dem Geld für die Instandhaltung der 1800 Straßen - um die fünf Millionen Euro - und dem Bedarf jedes Jahr eine Lücke von fünf bis sechs Millionen Euro klafft. Dennoch habe der Forstweg gerade von der Kaiserstraße her frischen Asphalt erhalten. In der Kurve schließe sich eine dünnere, steilere Asphaltschicht an, - jene, auf der die Busse aufsetzten. Dieser Kurventeil solle keineswegs die Fahrbahn verbreitern. "Die haben wir weder verbreitert noch schmaler gemacht", sagt Schmidt. Vielmehr solle diese Asphaltschicht verhindern, dass Wasser und Schlamm die Fahrbahn unterspülen.

Schmidt und Julien ärgert, dass die Baken, die den dünnen Schutz-Asphalt von der Fahrspur trennen, oft im Wald landen. Dauerlösung: eine Leitplanke. Und ein Unterfahrschutz mache die bereits gegenüber montierte Leitplanke für Motorradfahrer sicherer. Dass die Arbeiten am missverstandenen Kurvenschutz schon 2012 anstanden und dieses Jahr wiederholt werden mussten, habe nichts mit Schluderei zu tun. Vielmehr habe starker Regen voriges Jahr die Arbeit der beauftragten Firma zunichte gemacht. Diesen ersten Anlauf habe die Stadt nicht bezahlt. Umso wichtiger seien die jüngsten Investitionen in den Forstweg. Julien bereite für den Herbst die Sanierung der Scheidterbergstraße vor. Die bleibe zwei bis drei Wochen gesperrt. Das mache den Forstweg unverzichtbar - und die Kurve so wichtig. "Sollten wir diese Straße wegen einer Unterspülung verlieren, wäre der Scheidterberg nur noch mit dem Helikopter erreichbar."

Den Tipp zu diesem Artikel gaben uns mehrere Leser-Reporter vom Scheidterberg. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, wenden Sie sich per SMS/Fax an Tel. (06 81) 5 95 98 00 oder per Mail an: leser-reporter@sol.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort