„Armut beeinflusst das ganze Leben“

Dudweiler · In keinem anderen Teil des Saarlandes leben so viele arme Kinder wie im Regionalverband. Auch in Dudweiler haben Jungen und Mädchen täglich mit Armut und ihren Folgen zu kämpfen. Jetzt sollen sie Hilfe bekommen.

 Diakonie-Geschäftsführer Udo Blank, Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Regionalverbandsdirektor Peter Gillo bei der Vetragsunterzeichnung. Foto: Landeshauptstadt Saarbrücken

Diakonie-Geschäftsführer Udo Blank, Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Regionalverbandsdirektor Peter Gillo bei der Vetragsunterzeichnung. Foto: Landeshauptstadt Saarbrücken

Foto: Landeshauptstadt Saarbrücken

Die Landeshauptstadt, das Diakonische Werk an der Saar und der Regionalverband haben im Rathaus St. Johann einen Kooperationsvertrag über die Arbeit des Kinder- und Elternbildungszentrums Dudweiler (Kiez) abgeschlossen. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, Regionalverbandsdirektor Peter Gillo sowie der Diakonie-Geschäftsführer Udo Blank unterzeichneten den Vertrag.

Der Regionalverband Saarbrücken sehe durch seinen Sozialbericht und die Entwicklung von Hilfefällen im Sozialen Dienst die Notwendigkeit, die soziale Lage zu verbessern, sagte Regionalverbandsdirektor Peter Gillo. Aus diesem Grunde seien bereits im Jahr 2013 die Weichen gestellt worden, um ein Sozialraumbüro einzurichten. Gillo: "Gemeinsam mit der Landeshauptstadt haben wir überlegt, Ressourcen der Stadt und des Regionalverbandes zu bündeln und in Dudweiler ein Kinder- und Elternbildungszentrum aufzubauen. Als bewährter Träger steht das Diakonische Werk bereit, das in Dudweiler bereits das Familienzentrum unterhält und Partner des Jugendamtes im künftigen Sozialraumbüro in der Dudo-Galerie sein wird."

Mit dem Sozialraumbüro und dem Kiez in räumlicher Nähe sei eine engere Verzahnung zwischen den Angeboten und eine bessere Unterstützung möglich.

Im Projekt Kiez werden zwei Vollzeitstellen neu geschaffen, von denen der Regionalverband 1,5 Stellen und die Landeshauptstadt 0,5 Stellen finanzieren. Die Sachkosten trägt der Regionalverband. Landeshauptstadt und Regionalverband stellen gemeinsam 151 000 Euro jährlich für das Projekt bereit.

Das Präventionsprojekt Kiez am Anger soll im Bürgerhaus untergebracht werden. Dadurch soll eine räumliche Nähe zum Sozialraumbüro und zur größten Schule des Stadtbezirks, der Turmschule, gewährleistet sein.

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz: "Armut beeinflusst das ganze Leben. Sie wirkt sich auf die Ernährung, Gesundheit und Bildung der Kinder aus. Dem wollen wir entgegenwirken."

Das Kiez unterstützt Kinder und Eltern, berät sie in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Kunst, Musik, Sprach- und Leseförderung, Partizipation und Hausaufgabenbetreuung. In das Angebot integriert werden sollen auch die Angebote der Frühen Hilfen und die Angebote der Frühen Förderung und Bildung. Und durch die Kooperationen mit Jobcenter und Gesundheitsamt sollen weitere Beratungsmöglichkeiten vorgehalten werden.

"Die Angebote sollen Kinder trotz ungünstiger Familienverhältnisse so stärken, dass sie mit den Belastungen, die etwa Armut mit sich bringt, besser umgehen können", sagte Diakoniepfarrer Udo Blank. .

Der Projektvertrag läuft zunächst über drei Jahre.

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