Anstrengung mit Aussicht und eine kleine Bulldogge

Saarbrücken · Beim vierten Hartfüßler-Trail waren sowohl Belastung als auch Auslastung groß. Die 700 Läufer genossen auf den vier verschiedenen Strecken aber auch die malerische Landschaft rund um den Startpunkt an der Grubensiedlung Von der Heydt.

Gute Nachrichten gab es bereits im Vorfeld der vierten Auflage des Hartfüßler-Trails: Noch nie war die Nachfrage zum ebenso anspruchsvollen wie malerischen Lauf durch das Köllertal und die Gemeinde Quierschied so groß wie am vergangenen Sonntag. Schon eine Woche vor dem Start wurde die Anmeldung gestoppt, mehr als 700 Teilnehmer sind organisatorisch nicht zu stemmen. "Wir sind sehr positiv überrascht, weil sich bei uns die Entwicklung ja komplett anders als bei anderen Läufen darstellt", sagte Bernd Tesche vom veranstaltenden Hartfüssler-Trail e.V..

Der Lauf, der den ehemaligen Bergleuten im Saarland, die wegen ihres beschwerlichen Wegs zur Arbeit "Hartfüßler" genannt wurden, gewidmet ist, hat sich inzwischen weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht.
Zehn Länder vertreten

"Läufer aus zehn Nationen und elf Bundesländern sind heute hier", verriet Tesche. Darunter etliche Teilnehmer, für die es das erste Mal war. Das galt auch für Helen Wiehr vom LAZ Saarbrücken . Um 13.08 Uhr erreichte die 22-Jährige das Ziel in der Grubensiedlung Von der Heydt - und war völlig perplex, dass es über 30 Kilometer sogar zum Sieg gereicht hatte. "Mir war gar nicht bewusst, dass ich Erste bin. Am Anfang habe ich immer mal wieder pausiert. Nachher lief es dann so gut, da bin ich sogar die steilen Halden hochgespurtet", sagte Wiehr, die trotz ihren flotten Tempos aber auch Zeit hatte, die teilweise "wunderbare Aussicht" zu genießen.

Für so etwas war Martin Schedler vom LAZ Saarbrücken nicht zu haben - zumindest zu Rennbeginn. Denn der Vorjahressieger im Hauptlauf über 58 Kilometer musste auf dem Weg zur Titelverteidigung einige Unwegsamkeiten meistern, ehe er um 13.38 Uhr nach 4:38:43 Stunden als Erster ankam. Kurz nach dem Start bog der 34-Jährige - wie gewohnt bereits in Führung liegend - falsch ab, musste einige Extrameter in Kauf nehmen und das Feld erst wieder von hinten aufrollen. Doch damit nicht genug: Denn dann trat "eine kleine, schwarze Bulldogge" auf den Plan. Der nicht angeleinte Hund heftete sich kurzerhand an Schedlers Fersen, ließ sich nicht verscheuchen und sprang dem Saarbrücker im Weg rum. "Ich bin immer wieder über ihn gestolpert, erst nach einem Kilometer ging ihm die Luft aus", sagte Schedler. Das war wohl mit der Grund, weshalb er seine Topzeit aus dem Vorjahr um gut eine Minute verfehlte. Seiner Freude tat das keinen Abbruch. Trotz des Umwegs sagte er: "Die Strecke war super, alles top abgesperrt. Und vom Wetter her war's besser als letztes Jahr. Deshalb war auch der Ausblick diesmal besser. Ich war gut in Form, habe mich bis zum Schluss gut gefühlt." Auf den Plätzen hinter Schedler folgten Max Kirschbaum (LG Ohmbachsee), Christian Zimmer (Rennschnecken Dudweiler), Philipp Sahm (LTF Mauschbach) und als Fünfter Dirk Salm (Grojos Elversberg).

Überhaupt war der Hartfüßler-Trail für die meisten Starter eine lohnende Erfahrung. Richtig flott war dabei Pamela Veith vom TSV Kusterdingen unterwegs, die in 5:39:25 Stunden als schnellste Frau ins Ziel kam.

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