André Rieu bringt Wiener Flair mit

Saarbrücken · Der Star-Geiger André Rieu hat am Mittwoch in der ausverkauften Saarbrücker Saarlandhalle gespielt. Zusammen mit seinem Johann-Strauß-Orchester begeisterte er mit Musik und einigen Anekdoten.

 Andre Rieu war am Mittwochabend in bester Stimmung und begeisterte die Besucher in der Saarlandhalle. Foto: Marcel van Hoorn

Andre Rieu war am Mittwochabend in bester Stimmung und begeisterte die Besucher in der Saarlandhalle. Foto: Marcel van Hoorn

Foto: Marcel van Hoorn

Auch wenn das Original in diesem Jahr erst am 23. Februar in Wien steigt - in der ausverkauften Saarbrücker Saarlandhalle ging es bereits am Mittwochabend fast zu wie auf dem berühmten Opernball. André Rieu und sein Orchester versetzten das Publikum in Champagnerlaune, sorgten dafür, dass der Saal im Walzertakt schwelgte, und erzählten ihre musikalischen "G'schichten aus dem Wienerwald".

Seine Spielkunst mag zwar umstritten sein - fest steht dagegen: Der Holländer ist ein echter Entertainer und schafft es spielend, zusammen mit seinem Johann-Strauß-Orchester für geballte gute Laune zu sorgen.

Keine Frage, Rieu begeistert die Massen. Dies mag wohl auch daran liegen, dass er sich selbst nicht so ernst nimmt. Insbesondere im ersten Teil des Konzerts wurden immer wieder gängige Musikerwitze pantomimisch während des Orchesterspiels eingestreut: Ein Höhepunkt war dabei der Zither-Spieler Frédéric Jenniges, der den verträumten, stinkfaulen Klischee-Musiker mimte, der bereits nach einem Stück überfordert war und sich die schweißgebadete Stirn trocknen musste. Zu allem Übel wurde er noch von einem zu aufdringlichen Flötisten in seinem eigenen Darstellungsdrang bedrängt.

Das Johann-Strauß-Orchester und André Rieu haben inzwischen eine lange Geschichte vorzuweisen: "Heute vor 30 Jahren hatten wir die erste gemeinsame Probe", plauderte der Kult-Geiger aus dem Nähkästchen. Auch das nach seinen Worten "extrem musikalische Publikum aus dem Saarland" bezog er in sein fast dreistündiges Konzert mit ein. Seine Fans durften als Chor gemeinsam singen und bewiesen bei Titeln wie "Die kleine Kneipe" wirklich Musikalität. "Immer, wenn ich dieses Stück spiele, passiert etwas", verriet er. Und tatsächlich: Als er "An der schönen blauen Donau" anstimmte, erhoben sich zahlreiche Zuschauer von ihren Stühlen und tanzten miteinander Walzer . Der erste Tanz gehörte dabei einem älteren Mann und seiner Enkelin.

Ganz still wurde es dagegen in der Halle, die Rieus Team für das Tourkonzert fast wie ein TV-Studio ausgeleuchtet hatte, als er und seine Musiker die "Ballade pour Adeline" spielten. Auch einige musikalische Gäste hatte der Geiger eingeladen, darunter The Platin Tenors. "Wir hatten hier viel Spaß auf der Bühne", freute sich Rieu am Ende des Konzerts und schloss ein baldiges Wiedersehen in Saarbrücken nicht aus. Erst nach einer halben Stunde voller Zugaben von dem besinnlichen "Hallelujah" bis zu dem Rock-'n'-Roll-Klassiker "Tutti Frutti" ließen die Fans Rieu von der Bühne.

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