An der B 41 soll Windkraft Strom erzeugen

Schiffweiler/Wiebelskirchen · Die Schiffweilerwies – nordwestlich von Wiebelskirchen an der B 41 gelegen – und Hinterm Tanzstück bei Schiffweiler sind für fünf Windkraftanlagen vorgesehen. Sie können über 8000 Haushalte mit Strom versorgen.

Bisher diente das "Erdbeerland" an der B 41 zwischen Ottweiler und Neunkirchen quasi als Landmarke für Einheimische. Läuft alles nach den Plänen von Enovos Renewables, einer Beteiligung des Saarbrücker Gas- und Energiekonzerns Enovos (vormals Saar Ferngas), werden es Ende des Jahres fünf Windräder sein, die die von Landwirtschaft durchzogene Höhenlage prägen.

Interessierte Bürger hatten jetzt in der Lindenhalle von Stennweiler Gelegenheit, sich über den Windpark Schiffweiler/Neunkirchen zu informieren, dessen Inbetriebnahme für das dritte Quartal 2014 geplant ist. Vorbehaltlich der Genehmigung durch das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA). Fünf Anlagen à 2,5 MW (Megawatt) auf der Gemarkung "Hinterm Tanzstock und Schiffweilerwies" befinden sich im Genehmigungsverfahren, eine Erweiterung auf sieben oder acht allerdings auf Ottweiler Bann sei möglich, berichtete Projektentwickler Jan Rathje von der Windenergieentwicklungsgesellschaft. Anlagehersteller ist die Vensys Energy AG mit Sitz in Neunkirchen. Die Investitionssumme beträgt über 21 Millionen Euro. Wie Rathje ausführte, finde man auf der Gemarkung relativ günstige Rahmenbedingungen vor. Auf Grund der landwirtschaftlichen Struktur seien nur wenige Rodungen nötig. Zudem gebe es nur wenige windkraftrelevante Tiere bis auf Zugvögel. Weitere Vorteile: Die Netzanbindung sei projektnah realisierbar und die Standorterschließung sei vergleichsweise unproblematisch.

Beim Lärm- und Schattenwurf würden alle Richtwerte eingehalten, betonte Rathje. Immerhin werden die Anlagen 140 Meter Nabenhöhe haben und die Rotoren 112 Meter lang sein. Der Betreiber (Neustromland Energieprojekt 2) garantiere den Rückbau der Windenergieanlagen nach Einstellung der Betriebsphase.

Erläuterungen, die sich das Publikum in der Lindenhalle mit gemischten Gefühlen anhörte. In der Diskussion wurde deutlich, dass einige Bürger grundsätzlich gegen Windkrafträder im Saarland sind ("ein Schandfleck für die Natur"), dass manche betroffene Bürger die Windräder nicht an dieser Stelle möchten und dass eine Gruppe von Bürgern die Windkraft als Alternative zur Atomkraft und zur Verbrennung von Braunkohle für zukunftsweisend hält.

"Wir zerstören das gewachsene Bild unserer Landschaft", kritisierte etwa Bernhard Planz von der SPD-Fraktion im Stennweiler Ortsrat. "Viele von uns können nicht akzeptieren, dass unsere Heimat so verändert wird." Weitere Bedenken etwa in Sachen Blinklichter und deren Abstrahlwinkel versuchte Stefan Schindler von Vensys zu zerstreuen. Dieses Flugsicherheitsinstrument würde bei guter Sicht herunter geschaltet. Befürchtungen, ihr Hobby nicht mehr wie bisher ausüben zu können, haben die Mitglieder des Schiffweiler Aero-Clubs Funkboys. Hier gibt es Gespräche mit Enovos Renewables.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort