Amerika kann viel mehr als Pop und Rock and Roll

Saarbrücken · Für viele Menschen ist klassische Musik nicht gerade Teil der amerikanischen Kultur. Das Deutsch-Amerikanische Institut Saarland (DAI) will an diesem Klischee rütteln.

In der Konzertreihe "American Classics", die sich der klassischen amerikanischen Musik widmet, will das DAI eine neue, unbekannte Seite Amerikas zeigen. Am Freitag, 28. März, 20 Uhr, beginnt die Reihe mit einem Studiokonzert im großen Sendesaal auf dem Halberg mit der Deutschen Radio Philharmonie.

"Viele glauben, die Amerikaner hätten keine richtige Kultur", sagt Werner Kremp, Direktor des DAI: "Mit der klassischen Konzertreihe wollen wir die Menschen vom Gegenteil überzeugen und ihnen ein neues Feld erschließen." Das Kulturinstitut, 1957 gegründet, bringt Saarländern die amerikanische Lebensart und Kunst in verschiedenen Veranstaltungen näher. Regelmäßig veranstaltet das DAI Vorträge, Literaturkurse oder amerikanische Filmabende. Die Konzertreihe "American Classics" gibt es dieses Jahr zum ersten Mal. "Gerade bei der klassischen amerikanischen Musik gibt es viel zu entdecken. Diese unbekannte Seite Amerikas wollen wir zeigen", sagt Kremp. 30 Veranstaltungen wird es geben, die meisten davon sind Konzerte. "Von Werken, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts entstanden sind, bis zur zeitgenössischen, experimentellen Klassik, ist alles dabei", sagt Kremp. Es werde Orchesteraufführungen geben, Konzerte mit Kammer- und Chormusik, aber auch Abende mit Solisten am Klavier. Es spielen saarländische, deutsche und amerikanische Künstler.

Eine Besonderheit der Konzertreihe sei laut Kremp beispielsweise das Klavierkonzert Jens Barniecks am Freitag, 30. Mai. Es wird in einem Baumarkt stattfinden. "Barnieck wird John Cages Stücke für ein präpariertes Klavier spielen. Dazu wird das Klavier vorher mit Nägeln, Schrauben, Papier und Radiergummis versehen. Und anstatt diese Schrauben zum Klavier zu bringen, bringen wir das Klavier an diesem Abend zu den Schrauben", erzählt Kremp.

Neben Konzerten veranstaltet das Institut während der Reihe noch eine Diskussion, einen Workshop für Schüler und Filmabende. Kemp betont: "Wir versuchen auch junge Leute anzusprechen. Am 18. Juni zeigen wir beispielsweise im Filmhaus in Saarbrücken den Walt Disney Film ‚Fantasia 2', der mit klassischer Musik untermalt ist." Die meisten Veranstaltungen der Konzertreihe "American Classics" sind kostenpflichtig.

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