Am Jahresende gehen die Lichter aus

Saarbrücken. Geld alle, Projekt gestorben. Weil Förderangeboten für Langzeitarbeitslose Zuschüsse gekürzt wurden, muss das Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt "Dienste für Senioren" der gabb gGmbH Burbach zum Ende dieses Jahres seine Arbeit einstellen. Morgen ist Schluss

Saarbrücken. Geld alle, Projekt gestorben. Weil Förderangeboten für Langzeitarbeitslose Zuschüsse gekürzt wurden, muss das Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt "Dienste für Senioren" der gabb gGmbH Burbach zum Ende dieses Jahres seine Arbeit einstellen. Morgen ist Schluss.Zu tun hat das der gabb zufolge mit dem ständigen Abbau von beruflichen Eingliederungen für Langzeitarbeitslose. Hinzu kommt, dass der Topf für die erforderliche Kofinanzierung aus dem EU-Sozialfonds im kommenden Jahr versiegen wird. Diese Situation führt nicht nur bei der gabb im kommenden Jahr zu erheblichen Einschnitten, heißt es in einer Mitteilung der Gesellschaft.

Das Projekt "Dienste für Senioren" startete 2004 mit zunächst neun Teilnehmern. Insgesamt 15 Teilnehmer bekamen "Arbeitsgelegenheiten", wie sie das Sozialgesetzbuch für Hartz-IV-Betroffene vorsieht. Hauptziel der Projektarbeit sei ja auch die soziale und berufliche Eingliederung von Menschen gewesen, die nach langer Arbeitslosigkeit nur noch wenig Aussicht auf eine Stelle hatten.

Um sich für den Beruf fit zu machen, unterstützten die Teilnehmer kostenlos Hilfebedürftige, insbesondere Senioren, bei der Bewältigung ihres Tagesablaufes: Sie begleiteten bei Behördengängen und Einkäufen, leisteten einfach Gesellschaft und halfen bei vielen Kleinigkeiten im Haushalt.

Auf diese Dienstleistungen seien insbesondere ältere Menschen immer mehr angewiesen, gibt die gabb zu bedenken.

Die von ihr betreuten Menschen besuchten in den zurückliegenden Jahren im Verlauf der Projektarbeit zeitweise bis zu 70 Haushalte regelmäßig.

Ergebnis: In den vergangenen Jahren wurden über 200 langzeitarbeitslose und schwer vermittelbare Menschen im Projekt beschäftigt und weiter qualifiziert. Um die Arbeitsmarktchancen der Teilnehmer zu verbessern, hat die gabb mit dem Jobcenter und der Industrie- und Handelskammer Saar zusätzlich die Weiterbildung zur Fachkraft im sozialen ambulanten Dienst entwickelt.

Diese Weiterbildung vermittelte über sechs Monate auf dem Arbeitsmarkt besonders gefragte Kenntnisse in den Bereichen Hauswirtschaft und Betreuung. In den Jahren 2008 bis 2010 haben 30 Teilnehmer diese Weiterbildung erfolgreich absolviert. Für viele war dies das Sprungbrett in einen richtigen Job.

"Mit dem Projektende verlieren gerade schwer vermittelbare Menschen berufliche Perspektiven und eine Beschäftigungsmöglichkeit. Andererseits hat die gemeinnützige und zusätzliche Beschäftigung eine Versorgungslücke für hilfebedürftige Menschen geschlossen", schreibt die gabb. Sie zieht daher eine positive Bilanz für das Projekt: Insgesamt habe die Tätigkeit der Teilnehmer einen nicht unbedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in den eigenen vier Wänden und zu mehr gesellschaftlicher Teilhabe älterer Menschen geleistet. Wegen der wachsenden Zahl der Senioren sei dies ein wichtiger gesellschafts- und arbeitsmarktpolitischer Beitrag gewesen, findet die gabb. red

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