Altkleider-Betrüger beim Roten Kreuz Saar: 200 000 Euro Schaden

Saarbrücken · Ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Saarland hat seit dem Jahr 2011 rund 400 Tonnen Altkleider abgezweigt und auf eigene Faust verkauft. Dem DRK Saar entstand so ein Schaden in Höhe von 200 000 Euro . "Die Staatsanwaltschaft wurde informiert", sagte DRK-Sprecher Martin Erbelding.

Zudem sei dem Mitarbeiter fristlos gekündigt worden.

Der Mann soll beim Roten Kreuz laut SR in der Logistik der Altkleider-Container beschäftigt gewesen sein. Als sein Betrug bei einer Überprüfung durch das Finanzamt auffiel, war er demnach bereits seit sieben Jahren für das DRK tätig.

Dass das DRK die fehlenden Altkleider sowie Unstimmigkeiten in der Abrechnung vor der Finanzamtsprüfung nicht bemerkt hat, erklärt Erbelding mit einer Vielzahl von Veränderungen auf dem Altkleidermarkt in den vergangenen vier Jahren. So hätten private Sammlungsunternehmen zugenommen. "Durch die illegale Aufstellung von Containern haben sie zu einem erheblichen Rückgang der Sammelmenge beim DRK geführt", so Erbelding. Zu den Veränderungen der letzten Jahre gehöre auch die Sammlung von Altkleidern mithilfe der blauen Tonne durch die öffentliche Hand sowie eine Zunahme von Haus- und Straßensammlungen. "Somit war ein feststellbarer Rückgang plausibel", erläutert Erbelding. An wen und auf welchem Weg der entlassene Mitarbeiter die 400 Tonnen Altkleider verkauft hat, könne das DRK aus datenschutzrechtlichen und ermittlungstechnischen Gründen jedoch nicht erklären.

Nach eigenen Angaben sammelt das DRK Altkleider aus zwei Gründen: Zum einen würden jährlich 1,2 Millionen Menschen damit versorgt. Andererseits steckt das DRK Geld aus dem Altkleider-Verkauf in soziale Projekte. Im Jahr 2011 seien es rund 12 Millionen Euro gewesen.

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