Alte Hasen im Preis-Geschäft

Saarbrücken · Nelia Dorscheid, Kevin Höhn und Bernd Marcel Gonner sind die Gewinner des Hans-Bernhard-Schiff-Literaturpreises 2013. Am Mittwoch war die Preisverleihung.

 Festakt im Rathausfestsaal: Kulturdezernet Erik Schrader übergab die Preise an Nelia Dorscheid, Kevin Höhn und Bernd Marcel Gonner (von links). Foto: Iris Maurer

Festakt im Rathausfestsaal: Kulturdezernet Erik Schrader übergab die Preise an Nelia Dorscheid, Kevin Höhn und Bernd Marcel Gonner (von links). Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Die Stadt Saarbrücken schreibt jedes Jahr einen Literaturpreis aus, den Hans-Bernhard-Schiff-Preis. Die eingereichten literarischen Werke sollen inhaltlich einen Bezug zur Saar-Lor-Lux-Region haben oder der Verfasser sollte aus der Region stammen. Und jedes Jahr steht der Preis unter einem Motto, das aus dem Werk Hans Bernhard Schiffs hervorgeht und auf das die eingereichten Texte Bezug nehmen sollen. Dieses Jahr lautete das Motto: "Jede Stadt ist ein Versuch, die Heiterkeit zu finden".

Am Mittwochabend war nun im gut besuchten Festsaal des Rathauses St. Johann die feierliche Verleihung der Preise 2013. Der Schiff-Preis wird gut angenommen in der Großregion. 60 Bewerbungen gab es in diesem Jahr, informierte Kulturdezernent Erik Schrader zur Begrüßung. Die Jury mit Johannes Birgfeld, Hermann Gätje, Hans Gerhard, Myriam Sunnen und Heiner Zietz hatte also einiges zu lesen. Und sie entschied sich so: Der mit 1000 Euro dotierte Förderpreis ging an Kevin Höhn aus dem Saarland, der Hauptpreis über 4000 Euro wurde geteilt. Ihn bekamen Nelia Dorscheid aus Völklingen und Bernd Marcel Gonner aus Luxemburg.

Zwei der Preisträger sind schon alte Hasen beim Schiff-Preis. Kevin Höhn erhielt bereits im letzten Jahr den Förderpreis, und auch Nelia Dorscheid gewann den Preis mehrfach - für Erik Schrader Beweis dafür, dass der Preis gerade für jüngere Autoren auch eine große Motivation zum Weiterschreiben ist.

Jury-Mitglied Johannes Birgfeld fand bei Preisträger Kevin Höhn besonders bemerkenswert, dass der im Alter von 22 Jahren über Zeiten und Lebensalter schreibe, die er selbst noch gar nicht erlebt haben kann. Höhns Text ist die Tagebuchaufzeichnung eines alten Mannes in den 1960er Jahren.

Hans Gerhard erläuterte die Stärken der beiden Hauptpreisträger. "Während die Sprache bei Nelia Dorscheid intellektuell daherkommt, schreibt Bernd Marcel Gonner aggressiver und ruppiger."

Beide hätten einen historischen Ansatz in ihren Arbeiten, denn Nelia Dorscheids Text, in Dialogform geschrieben, spielt am Hof des Fürsten Ludwig von Nassau-Saarbrücken. Die Arbeit von Bernd Marcel Gonner handelt vom Leben in Kriegszeiten, in einer von einmarschierenden Truppen bedrohten Stadt. Das Publikum im Rathausfestsaal konnte sich dann auch noch sein eigenes Urteil bilden, denn alle drei Autoren lasen aus ihren preisgekrönten Texten.

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