Allison Crowe erobert im Handumdrehen die Herzen des Publikums

Neunkirchen · Ob am Piano oder an der Gitarre, ob bei Balladen oder rockigeren Titeln: Allison Crowe überzeugte. Neben Coverversionen von Songs der Beatles, Leonhard Cohen oder Tori Amos sang sie auch selbstkomponierte Stücke.

Allison Crowe ist ein gefeierter Star, zumindest in ihrer Heimat Kanada und den USA. Große Bekanntheit erlangte die Sängerin und Songwriterin durch ihre Interpretation des Leonhard-Cohen-Hits "Hallelujah", die sie auf der Internetplattform "YouTube" veröffentlicht hatte. Knapp neun Millionen Mal wurde das Video bisher angesehen, täglich kommen Tausende Klicks dazu. Seit Jahren tourt sie auch durch Europa und machte am Dienstag zum ersten Mal Station in der Stummschen Reithalle Neunkirchen.

Doch bevor die knapp 90 Besucher die 32-jährige Kanadierin zu Gesicht bekamen, zeigte Billie Woods, die schon seit Jahren mit Crowe auf Tour geht, dass eine kraftvolle Stimme gepaart mit Konzertgitarre die Reithalle perfekt ausfüllt. Mit brasilianischen Klängen bereitete sie das Publikum auf einen abwechslungsreichen Abend vor.

Margret und Klaus Backhaus warteten nach dieser Performance umso gespannter auf den Auftritt von Allison Crowe. "Ich habe die Karten von meiner Tochter zum Muttertag bekommen", erzählte Margret Backhaus. Allison Crowe kannte sie bisher nicht. Ein Umstand, der sich im Laufe des Abends ändern sollte. Als Crowe die Bühne betrat, wusste die Sängerin genau, wie sie das Publikum für sich gewinnen konnte: In sympathisch gebrochenem Deutsch begrüßte sie die Gäste, erzählte mit einem ständigen Lächeln im Gesicht Geschichten aus ihrem Leben und brachte die Zuschauer mit spitzen Bemerkungen in ihrer Muttersprache zum Lachen. "Ich konnte mich als Kind sehr gut mit Edgar Allan Poe identifizieren. Was seltsam ist, da ich nie auch nur eine seiner Geschichten gelesen habe", erklärte sie mit einem Augenzwinkern die Entstehungsgeschichte ihres Songs "Words".

Ob am Piano oder an der Gitarre, Allison Crowe wusste auch musikalisch zu überzeugen: mal schnell und laut, aber auch langsam und leise. Ob gefühlvoll oder energisch, den Zuschauern wurde eine große Bandbreite an musikalischer Unterhaltung geboten. Neben Coverversionen von Songs der Beatles, Leonhard Cohen oder Tori Amos, sang sie auch selbstkomponierte Stücke. Erschien sie zwischen ihren Liedern entspannt und humorvoll, so tauchte sie während der Songs komplett in die Musik ein. Dabei nahm sie das Publikum mit auf eine Reise durch verschiedene musikalische Genres, die in Crowes Interpretation des "Hallelujah" gipfelte. Fast wie in Trance lauschten die Zuhörer der facettenreichen Stimme und den energischen Klavierklängen der Kanadierin. Nach der finalen Note und einem kurzen Moment der Stille, setzte es großen Applaus für die Songwriterin.

"Es war ein gelungener Abend", attestierte auch Margret Backhaus: "Das Gitarrenspiel war schon gut, aber am Klavier war sie überragend." Ihrem Mann Klaus gefiel der Abend ebenfalls: "Es war mal etwas anderes. Ich bin positiv überrascht."

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