„Alleh hopp!“ auf die Frauen-Fastnacht

Merzig · Die katholische Frauengemeinschaft Merzig hatte zur Frauensitzung ins Vereinshaus St. Peter geladen. Die Damen amüsierten sich köstlich über die Sketche, schunkelten und applaudierten am Schluss begeistert den Akteuren.

 Eine Huldigung an die Bratkartoffeln: die fröhlichen Frauen von St. Peter, Helga Heck, Jutta Schulte und Herta Dillschneider (von links), in Aktion. Foto: Norbert Becker

Eine Huldigung an die Bratkartoffeln: die fröhlichen Frauen von St. Peter, Helga Heck, Jutta Schulte und Herta Dillschneider (von links), in Aktion. Foto: Norbert Becker

Foto: Norbert Becker

Trotz ihres Alters ist die Katholische Frauengemeinschaft St. Peter Merzig noch jung und voller Schwung, was sie am Fetten Donnerstag bei ihrem närrischen bunten Nachmittag im Vereinshaus eindrucksvoll unter Beweis stellte. So sorgten die "St. Peter-Lerchen" mit ihrem schwungvollen Lied "Steht der Fasching vor der Tür" für einen gelungenen Start in die Traditionsveranstaltung.

"Als alte Frau hab ich gedacht, geh heute mal zur Frauen-Fasenacht. Die Frauengemeinschaft wird in diesem Jahr 100 Jahre alt, da ist auch der Lack ab und mein Platz. Doch draußen hörte ich schon das Einzugslied und erkannte, dass diese schon 100 wird und kein bisschen leise ist", meinte die - wie sie sagt - ins vorgerückte Alter gekommene Vorsitzende Christine Schirmbeck, die durch das Programm führte, bei der Begrüßung.

Darunter waren auch Pastor Bernd Schneider als Präses, dessen weiße Krawatte der Schere zum Opfer fiel, und Ortsvorsteher Manfred Klein. Mit flotter Musik, bei der kräftig mitgeschunkelt und -gesungen wurde, heizte Senior Karl-Heinz Thiel die Stimmung immer wieder an.

Über Erinnerungen an ihre Oma und die gute alte Zeit wusste eine Dame in der Bütt zu berichten. Ein Knastbruder, der an seinem freien Tag zu Besuch kam, schilderte, wie es im Kittchen so zugehen kann. Nachdem sich zwei leidgeprüfte Eheleute allerhand Nettigkeiten an den Kopf geworfen hatten und sogar von Scheidung sprachen, kamen sie schließlich zur Einsicht, den Ehekrieg zu beenden und Versöhnung zu feiern.

In einer fröhlichen Gerichtsverhandlung beantwortete der angeklagte Straßensänger alle Fragen des Richters mit einem passenden Liedtext, wobei er vom Publikum unterstützt wurde. Wie ein Zahnarztbesuch, der von vielen gefürchtet wird, abläuft, wurde mit witzigen Worten und entsprechenden Zeichnungen präsentiert. Eine Landpomeranze gab einem vornehmen Stadtfräulein, das sich für was Besseres hielt, wortreich Kontra. So erwiderte die überzeugte Bäuerin unter anderem auf die Frage, warum die Kuh mit dem Schwanz wackle, dass der Schwanz ja nicht mit der Kuh wackeln könne. Als Bühnen- und Filmstars der großen weiten Welt zeigten die singenden und tanzenden Nonnen mit ihrer glänzenden Sister Act-Vorstellung, dass das Leben hinter Klostermauern toll sein kann. Nachdem man sich in der Pause gestärkt hatte, ging es dann doch mit dem Thema "Essen" weiter. "Wenn im Dorf die Bratkartoffeln blühen" wurde auf der Bühne gesungen und in Szene gesetzt. Vom Kampf einer Frau um neue Garderobe und wie der Mann diesen Angriff abwehrt, handelte der Sketch "Kleiderwunsch". Wie schwer heutzutage die Kindererziehung ist und wie man als Mutter solche Situationen mit der Tochter erlebt, verdeutlichte ein heftiger Disput in der Bütt. Gruselig wurde es dann auf der Bühne beim Tanz der Vampire.

In der Garnisonsstadt Merzig gehören Soldaten zum Straßenbild. Ein Stück Soldatenalltag beinhaltete daher der Vortrag des Leutnants und des Schützen Bum. Mit Liedern zu Aussagen der Männer über die Frauen und der Ordensverleihung fand der gelungene Nachmittag einen glanzvollen Abschluss.

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Auf einen BlickMitwirkende: Gisela Adler, Marianne Emmerich, Herta Dillschneider, Helga Heck, Johanna Johannes, Juliana Klein, Inge Porz, Annemie Schreiner, Jutta Schulte, Christine und Ute Schirmbeck, Inge Strauch, Dominic Lauer, Sophie Schumacher, Rita Lauer. Sonderfunktionen: Dominic Lauer (Herold, der die Akteurinnen zur Bühne führte), Karl-Heinz Thiel (Musik), Rita Lauer (Regie bei den Tänzen), Günter Adler (Bühne), Inge Porz (Schminke), Joachim Lauer (Technik) sowie Helferinnen der KFD in der Küche und beim Service. nb

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