"Alle sind Sieger"

Saarbrücken. Über 95 Bands hatten sich beim Band-Wettbewerb "Ich+Ihr=Wir" des Kultusministeriums und der Hochschule für Musik Saar gemeldet. Die besten acht haben am Samstag in der Saarbrücker Congresshalle ihr Können unter Beweis gestellt

 Liebt die Nähe zu ihren Fans: Nina Behr, Sängerin der Band Against Remain aus Merzig-Wadern. Foto: Dirk Guldner

Liebt die Nähe zu ihren Fans: Nina Behr, Sängerin der Band Against Remain aus Merzig-Wadern. Foto: Dirk Guldner

Saarbrücken. Über 95 Bands hatten sich beim Band-Wettbewerb "Ich+Ihr=Wir" des Kultusministeriums und der Hochschule für Musik Saar gemeldet. Die besten acht haben am Samstag in der Saarbrücker Congresshalle ihr Können unter Beweis gestellt. Und dass sie das Motto der "toleranten Töne", also aufzuspielen gegen Fremdenfeindlichkeit, Hass und Krieg verinnerlicht hatten, bewiesen sie meisterlich: "Together we can change the world", "Jeder Mensch ist gleich wichtig" und "We want justice" hieß es etwa in den Texten. "In den meisten unserer Lieder geht es um Toleranz", sagt die 16-jährige Nina Behr, Sängerin der Rock- und Punk-Band Against Remain, "wir wollen Jugendliche dazu anheizen, nicht in die rechte Szene abzudriften."

Doch für sie gehört zum Respekt auch, die anderen Bands mit anzufeuern. Die acht teilnehmenden Bands haben sich aus den Gewinnern der vier Regionalentscheide in Merzig (Against Remain und The Serpit), Püttlingen (Schlagzeile und Explosiv), Neunkirchen (Trains of Thought und Justice) und Saarlouis (Apollo 5 und Grenzenlos) zusammengestellt.

"Ich bin überrascht, wie viele Jugendliche ein anderes Hobby haben außer Fernsehen", sagt Schlagzeuger Holger Kiefer, der als Jurymitglied mit an der Auswahl der acht Bands beteiligt war, "sie gehen auf die Bühne, als würden sie es schon immer machen. Manche Bands sind echt Hit-verdächtig und extrem kreativ."

Für Wolfgang Bogler, Kanzler der Musikhochschule Saar, und sein Team fängt die Arbeit jetzt erst richtig an. Die Aufnahmen müssen im Tonstudio gemischt werden, ein Booklet erstellt, die CDs gepresst und dann verteilt werden. Insgesamt 10 000 Stück sollen an die saarländischen Schüler gehen, Nachpressen nicht ausgeschlossen. "Aber eigentlich sind alle 25 Bands, die es in die regionalen Veranstaltungen geschafft haben, Sieger", sagt Bogler. Denn diese Mitschnitte werden zwar nicht auf CD gepresst, aber in Studioqualität kostenlos online abrufbar sein.

"So toll hätte ich mir das nicht vorgestellt", sagt auch Kultusministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, die bereits in ihrer Zeit als Innenministerin mit der Konzeption begann. Und für alle Bands, die in diesem Jahr nicht mitgemacht haben, verspricht sie: "Nach dem großen Erfolg machen wir auf jeden Fall weiter."

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