Ärzte und Politik begrüßen Ivita-Modell für psychisch Kranke

Saarbrücken · Ambulante statt stationäre Betreuung, darauf setzt das neue Ivita-Modell einer lebensumfeldnahen Betreuung psychisch Kranker, das die SZ gestern vorstellte. Die Linke im Saar-Landtag regt an, das Angebot auf alle gesetzlich Versicherten auszuweiten.

Die Linke im Saar-Landtag, das saarländische Sozial- und Gesundheitsministerium und die Kassenärztliche Vereinigung haben das neue Modell zur lebensumfeldnahen Betreuung psychisch Kranker begrüßt. Seit November wird es durch die "Ivita Rheinland Pfalz & Saarland gGmbh" erstmals in Saarbrücken angeboten. "Grundsätzlich sind Versorgungsangebote, die zu einer besseren Koordinierung von ambulanten und stationären Leistungen beitragen oder die der Vermeidung von Klinikaufenthalten dienen, begrüßenswert", so das Sozialministerium auf SZ-Nachfrage. Auch Gunter Hauptmann, der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Saar (KV) erklärt: "Diese für das Saarland neuartige Betreuungsform hört sich gut an." Sie müsse sich jedoch "erst einmal bewähren". Wichtig sei, dass die Patienten das Zusatzangebot, das ihnen ihre Kasse offeriere, "als freiwillig empfinden". Die Kassen dürften keinesfalls Druck ausüben, so Hauptmann. Im Saarland haben die Techniker Krankenkasse (TK), die KKH und die Daimler BKK Verträge mit der Ivita abgeschlossen. Ausgenommen vom neuen Betreuungsangebot, das auf Krisenprävention setzt, sind Suchtkranke. Positiv sieht auch Astrid Schramm , gesundheitspolitische Sprecherin der Landtags-Linksfraktion, die Ivita-Aktivitäten. Sie kritisiert jedoch, dass die integrierte Versorgung nur Kunden bestimmter Kassen zugänglich ist: "Alle gesetzlich Krankenversicherten sollten teilhaben können." Im Saarland gibt es in der Psychiatrie/Psychotherapie 643 Betten und 248 Plätze in sieben Krankenhäusern. In der Psychosomatischen Medizin/Psychotherapie sind es 86 Betten.

Ivita, Richard-Wagner-Straße 23, 66111 Saarbrücken , Tel. (06 81) 37 99 86 70.

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