Abschied mit dem Titel-Hattrick

Saarbrücken · Für Rainer Noller wurden die letzten Meter im Finale der saarländischen Rallye-Meisterschaft zur Triumphfahrt. Der Schwabe distanzierte bei der Saarland-Rallye die Gegner und krönte sich zum dritten und vorerst letzten Mal zum Saarlandmeister.

 Nachwuchs-Pilot Roman Schwedt fuhr Finale der Saarland-Rallye auf Rang neun. Foto: Dörrenbächer

Nachwuchs-Pilot Roman Schwedt fuhr Finale der Saarland-Rallye auf Rang neun. Foto: Dörrenbächer

Foto: Dörrenbächer

Die Bedingungen bei der ADAC Saarland-Rallye verlangten den Piloten alles ab. Regen und die gegen Ende einsetzende Dunkelheit machten die anspruchsvollen Wertungsprüfungen (WP) rund um Merzig noch diffiziler. Und so erlebte das Saisonfinale der saarländischen Rallye-Meisterschaft die eine oder andere Rutschpartie. Auch der alte und neue Titelträger pustete erst einmal durch. "Es war eine ultraschwierige Rallye und extrem rutschige Angelegenheit. Ich bin froh, dass ich die Erfahrung habe, das Auto heil durchzubringen", sagte Rainer Noller, nachdem er mit geballter Faust im Ziel an der Merziger Stadthalle eingetroffen war.

Zuvor hatte sich der 44-Jährige am Samstag mit einer souveränen Vorstellung im Mitsubishi Evo 9 zum dritten Mal in Folge zum Saarlandmeister gekrönt. Auf den sieben WPs über 62,28 Kilometer zeigte Noller, warum er wieder oben steht. Der Schwabe ließ sich von den widrigen Bedingungen nicht beirren. Mit einem furiosen Ritt auf der Wertungsprüfung (WP) 2 "Mongau", wo er Jörg Broschart als bis dahin Zweitem zehn Sekunden abnahm, legte er die Basis zum Sieg. Auf WP 4, dem Rundkurs "Grenzland", und auf der zweiten Passage "Mongau" baute er seinen Vorsprung aus. Nach WP 5 lag er fast 30 Sekunden vor Broschart, für den die Rallye hinter dem Marpinger Steven Gisch (beide Evo 9) auf Rang drei endete. Noller verbuchte in diesem Jahr 16 Gesamtsiege, fünf davon in der saarländischen Meisterschaft.

Auf den Sieg in Merzig hatte auch Broschart spekuliert. "Das war die schlechteste Rallye, die ich je gefahren bin", ärgerte sich der Schiffweiler: "Ich hatte drei böse Fahrfehler drin, die uns sicher 40 Sekunden gekostet haben. Das ist einfach zu viel. Auto, Reifen, Beifahrer - alles war top. Heute muss ich mir an die eigene Nase greifen. Drei Fahrfehler sind untragbar." Die Saison beendete er mit 93 Punkten als Dritter. Rang zwei geht mit 94,22 Zählern an den Heusweiler Kai Stumpf, der in Merzig Zehnter wurde. Ganz vorne thront mit 97,19 Punkten Noller - zum letzten Mal, wie er bekanntgab. "Ich habe vorher gesagt, dass ich im Falle des dritten Titels nicht mehr in der saarländischen Meisterschaft starte, sondern mich auf andere Rallyes konzentriere", sagte Noller.

Ein anderer Fahrer dürfte 2017 öfter Gas geben: Roman Schwedt. Der erst 17-Jährige aus Heusweiler war der Senkrechtstarter beim Finallauf. Er fuhr erst seine zweite Rallye - und stürmte mit seinem Ford Fiesta auf dem starken neunten Gesamtrang ins Ziel. Das ist umso erstaunlicher, weil viele erfahrene Piloten aufgrund der Verhältnisse große Probleme hatten: Von 91 Startern sahen nur 61 die Zielflagge. Schwedt hatte zuletzt bereits Ex-WM-Pilot Armin Schwarz überzeugt. Bei einem Sichtungstraining erhielt er von Schwarz das Prädikat "Top-Talent".

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Auf einen Blick Endergebnis der Saarland-Rallye: 1. Rainer Noller/Stefan Kopczyk (Abstatt/Heilbronn, Mitsubishi Lancer Evo 9) 40:40,5 Minuten: 2. Steven Gisch/Jessica Brunken (Marpingen/Landau, Mitsubishi Evo 9) + 31,8 Sekunden; 3. Jörg Broschart/Dennis Zenz (Schiffweiler/Klausen, Mitsubishi Evo 9) + 42,2 Sek.; ...7. Stefan Petto/Kerstin Dewes (Nonnweiler/Heilbronn, Evo 9) +2:02,2 Min.; ...9. Roman Schwedt/Henry Wichura (Heusweiler/Berlin, Ford Fiesta R2) +3:27,8 Min., 10. Kai Stumpf/Martin Brack (Holz/Landsweiler, BMW E30) + 3,37,2. red

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