Abriss: Sorgen trotz Genehmigung

Saarbrücken. Er könne nun Bericht erstatten "über die genehmigungskonformen Arbeiten im Bereich der Saargalerie", lud Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer den Leiter des Landesdenkmalamtes, Josef Baulig, ein. Der war in die Sitzung des Bauausschusses der Landeshauptstadt gekommen, "um sich Fragen stellen zu lassen"

 Eine riesige Lücke klafft derzeit in der Fassade der ehemaligen Saarbrücker Bergwerksdirektion. Und Bürger sorgen sich, ob das wirklich alles so vorher geplant war. Foto: sbu

Eine riesige Lücke klafft derzeit in der Fassade der ehemaligen Saarbrücker Bergwerksdirektion. Und Bürger sorgen sich, ob das wirklich alles so vorher geplant war. Foto: sbu

Saarbrücken. Er könne nun Bericht erstatten "über die genehmigungskonformen Arbeiten im Bereich der Saargalerie", lud Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer den Leiter des Landesdenkmalamtes, Josef Baulig, ein. Der war in die Sitzung des Bauausschusses der Landeshauptstadt gekommen, "um sich Fragen stellen zu lassen". Denn: "Für mich gibt es dort keine ungeklärten Probleme."

Ganz anders erging es Guido Vogel von der Grünen-Ratsfraktion. Er hatte einen Antrag auf Berichterstattung über die Abrissarbeiten an der Bergwerksdirektion gestellt. Nicht nur sein "gefühlter Eindruck" sei es, dass "die Abbruchmaßnahme weit über das hinausgeht, was vereinbart wurde".

Josef Baulig war ganz auf Beschwichtigung eingestellt und zeigte "Verständnis für diesen subjektiven Eindruck", der vor allem "Laien und Externen" eigen sei. Doch diese Sorge sei unbegründet, versicherte er: "Bis jetzt hält sich der Bauherr an die genehmigte Version. Es wird nicht mehr abgerissen als genehmigt." Anlass für diesen Eindruck war, dass der zur Triererstraße gelegene Eckpavillon abgerissen wurde: "Auch dieser Abriss ist Bestandteil der Genehmigung." Baulig zeigte dies auf SZ-Nachfrage anhand von Plänen: Daraus geht hervor, dass der zur Trierer Straße liegende Eckpavillon von Anfang an für den Abriss vorgesehen war, damit die Geschossdecken der Saar-Galerie an den älteren Gebäudeteil andocken können, um das Laufniveau zwischen beiden Gebäuden anzugleichen. Nur hat das niemand gesagt.

Bei den entsprechenden öffentlichen Präsentationen, etwa der Vorstellung der Pläne, war er nicht da, erinnerte der Leiter des Landesdenkmalamtes. Nachfragen aus den Fraktionen nach mehr Kontrolle und Überwachung der Bauarbeiten durch sein Amt erachtet Baulig als unnötig: "Wenn ich den Eindruck hätte, es wäre nicht so, hätten wir die Kontrollen verstärkt." Vage blieb er hingegen auf die Frage aus der FDP-Fraktion nach der Gestaltung des Eingangsbereichs mit einem Werbetransparent. Da warte man den Wettbewerb um die Gestaltung des Vorplatzes ab. Auch das erfolge gemäß des Denkmalschutzgesetzes, beruhigte er abermals.

Ob weitere Abbruchmaßnahmen geplant seien, die das Gebäude verändern, wollte Edith Eckert von der CDU-Fraktion wissen und fürchtet die "vollständige Entkernung". Der Abriss sei, erklärte Baulig, ein "letzter Schritt der Abbruchmaßnahmen im Hinblick auf die Ecksituation" und wiederholte erneut nur, was längst Fakt ist, anstatt die Zweifel zu beseitigen: "Die Abbrucharbeiten beziehen sich auf den Seitentrakt." Daraus ergab sich für Eckert die Frage, "Wie viel Prozent des Gebäudes bleiben stehen?". Dazu Baulig: "Ich kann Ihnen keine Zahl sagen, das wäre unseriös."

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