Abgezockt vom Parkhaus-Automaten

Saarbrücken · Ein Parkschein-Automat schluckt Kleingeld. Als der Kunde merkt, dass die Münzen nicht reichen, rückt der Automat sie aber nicht mehr raus. Das ist jüngst Leser-Reporter Michael Koch-Neuhaus im Parkhaus am Staatstheater in Saarbrücken passiert.

 Stein des Anstoßes: der Parkschein-Automat am Staatstheater in Saarbrücken. Auf dem Foto: Paula Bleschke. Foto: Becker&Bredel

Stein des Anstoßes: der Parkschein-Automat am Staatstheater in Saarbrücken. Auf dem Foto: Paula Bleschke. Foto: Becker&Bredel

Foto: Paula Bleschke. Foto: Becker&Bredel

Es war ein schöner Abend, den Michael Koch-Neuhaus aus Eckersweiler bei Baumholder kürzlich in Saarbrücken verbrachte. Zuerst besuchte er mit Freunden eine Aufführung im Staatstheater, anschließend ging es in ein schnuckeliges Restaurant. Nun stand die Heimfahrt an. Das Auto hatte Koch-Neuhaus im Parkhaus am Staatstheater abgestellt. Die Parkgebühr, so verriet das Display des Ticket-Automaten, belief sich auf eine Summe von 7,50 Euro.

"Ich warf in den Münzschlitz am Automaten eine Ein-Euro- und zwei Zwei-Euro-Münzen ein, stellte dann jedoch fest, dass mein Kleingeld nicht reichen würde und drückte den Geldrückgabe-Knopf", berichtet der Leser-Reporter. Nichts geschieht. Erneutes Drücken - gleiches Ergebnis. Der Automat rückt die fünf Euro nicht mehr raus. Auf dem Display prangt dafür nach wie vor die offene Forderung von 7,50 Euro. Letztlich bleibt dem Mann nichts anderes übrig, als mit einem 20-Euro-Schein zu bezahlen - als Wechselgeld gibt es 12,50 Euro zurück. "Zu den im Vergleich mit anderen Städten sehr hohen Parkgebühren hat der Betreiber des Parkhauses auch noch unrechtmäßig fünf Euro von mir behalten", macht der Rheinland-Pfälzer seinem Ärger Luft. Schriftlich wendet er sich an das Unternehmen. In seinem Brief erklärt er das Geschehene und fordert: "Diese fünf Euro möchte ich zurückhaben." Doch zunächst geschieht das gleiche wie am Automaten - nämlich nichts.

Betreiber des Parkhauses am Staatstheater ist die Q-Park GmbH. Anfang dieser Woche antwortet der Parkhaus-Betreiber Koch-Neuhaus. In einem Brief, der unserer Zeitung vorliegt, bedauert Q-Park, "dass Sie schlechte Erfahrungen mit uns sammeln mussten". Das Unternehmen habe den Fall überprüft, doch nach Sichtung des Videomaterials keinen Fehler am Kassenautomaten feststellen können. "Alle Kunden, die nach Ihnen ihre Parktickets einschoben, konnten problemlos bezahlen." Zur Sicherheit sei zudem ein Mitarbeiter angewiesen worden, den Automaten auf eine eventuelle Fehlfunktion zu überprüfen. "Die Fehlersuche ergab ebenfalls, dass hier kein Defekt vorlag."

Das Antwortschreiben nagt an Koch-Neuhaus. Er hat das Gefühl, ihm werde unterstellt, nicht die Wahrheit zu sagen. Daher versichert er: "Meine Begleiter können alles bezeugen." Und darum wird er auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn er die Karte benutzt, die dem Brief beigelegt war. Dazu schreibt Q-Park: "Aus Kulanzgründen übersenden wir ihnen unsere Prepaidkarte in Höhe von elf Euro." Die sei an allen Saarbrücker Q-Park-Objekten mit Schranke einsetzbar.

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporter Michael Koch-Neuhaus. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, wenden Sie sich entweder per SMS/Fax an Tel. (06 81) 5 95 98 00 oder per Mail an: leser-reporter@sol.de

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