Ab Montag wird am Franzenbrunnen gebaut

Alt-Saarbrücken. In die Zauneidechse wurden große Erwartungen gesetzt. Weil sich dieses geschützte Tier in der Natur am Franzenbrunnen im oberen Alt-Saarbrücken tummelt, könnte es womöglich verhindern, dass dort erst eine Kindertagesstätte (Kita), dann ein ganzes Wohngebiet gebaut wird

Alt-Saarbrücken. In die Zauneidechse wurden große Erwartungen gesetzt. Weil sich dieses geschützte Tier in der Natur am Franzenbrunnen im oberen Alt-Saarbrücken tummelt, könnte es womöglich verhindern, dass dort erst eine Kindertagesstätte (Kita), dann ein ganzes Wohngebiet gebaut wird. Das hoffen zumindest der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und die Bürgerinitiative, die Kita und das Neubaugebiet verhindern wollen. Seit gestern sieht es so aus, als könne die Zauneidechse, die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Im Gegenteil: Die Zauneidechse ist nun dafür verantwortlich, dass möglichst schnell mit dem Bau der Kita begonnen wird, sagt die Stadtverwaltung.Das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz habe die Stadt nämlich darauf hingewiesen, dass die Zauneidechsen etwa ab Anfang November in Winterstarre verfallen. Das heiße: Während die Tiere überwintern, darf nicht mit dem Bau begonnen werden. Weil die Stadt mit dem Bau fertig werden müsse, bevor Eltern ab August kommenden Jahres einen Rechtsanspruch auf Kitaplätze für ihren Nachwuchs haben und die Stadt dann die Plätze brauche, könne mit dem Baubeginn nicht bis Frühjahr gewartet werden, erklärte Oberbürgermeisterin Charlotte Britz. Und die Eidechsen? "Wenn die Baumaschinen kommen, laufen die Tiere weg", sagt Rechtsdezernent Jürgen Wohlfahrt.

Und so wird die Stadt am 15. Oktober damit beginnen, die Baustelle vorzubereiten, indem zum Beispiel auf dem Gelände gerodet wird. Zwei Wochen später wird mit dem Bau der Kita begonnen. Dass beim Oberverwaltungsgericht in Saarlouis noch eine Klage von BUND und Bürgerinitiative liegt, habe keine aufschiebende Wirkung, versicherte Wohlfarth. Nur der Stadtrat, der den Bebauungsplan beschlossen hat, könne den Bau verzögern. Das werde der Rat nicht tun, weiß Wohlfahrt. Mit gutem Grund wie Britz findet. Der Rat habe eine Entscheidung für Familien und Kinder getroffen. Eine Entscheidung, die sie umsetzen werde, weil sie beim Projekt "keinen Fehler" sehe.

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