Grüne entsetzt über „Feuersturm“-Rede von AfD-Chef

Saarbrücken · Die Parteitags-Rede des neuen Landesvorsitzenden der AfD, Josef Dörr, ist von den Grünen scharf kritisiert worden. Dörr hatte von einem "Feuersturm" gesprochen, der alles im Land hinwegfegen werde, was schlecht sei (die SZ berichtete).

"So etwas hätte ich im 21. Jahrhundert nicht erwartet. Dieser Stil gehört eher in den Bereich der NPD ", sagte Grünen-Fraktionschef Hubert Ulrich über den ehemaligen Parteigenossen. Dörr war zehn Jahre lang Mitglied der Grünen. Die anderen Fraktionen wollten die Wahl Dörrs zum Vorsitzenden nicht beurteilen, dies sei eine interne Angelegenheit der AfD. CDU-Fraktionschef Klaus Meiser scherzte jedoch, Dörr sei "per se ein guter Mann", weil er, genau wie Meiser, aus Quierschied stamme. Es sei nicht zu übersehen, dass die AfD "Riesenprobleme" habe, so Meiser, dennoch müsse man jede Gruppierung ernst nehmen, weil sie möglicherweise darauf hindeute, dass die etablierten Parteien Themen vernachlässigt hätten. Das sah SPD-Fraktionschef Stefan Pauluhn anders: "Ich rate davon ab, sich mit einer europafeindlichen, rechtspopulistischen Partei wie der AfD auseinanderzusetzen." Eine Meinung, die auch Piraten-Fraktionschef Michael Hilberer vertrat: Die AfD sei derzeit "nicht satisfaktionsfähig".

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