8700 Saarbrücker haben die Sozialcard

Saarbrücken · Knapp ein Jahr, nachdem die Sozialcard auf Beschluss der rot-rot-grünen Stadtratsmehrheit eingeführt worden ist, nutzt sie die Hälfte der rund 17 000 anspruchsberechtigten Hartz-IV- und Sozialhilfeempfänger.

Saarbrücken. Rolf Linsler ist zufrieden. Nach einigen "Anlaufschwierigkeiten", sagt der Vorsitzende der Linken-Stadtratsfraktion, sei die auf Initiative seiner Partei von der rot-rot-grünen Ratsmehrheit eingeführte Sozialcard nun "ein voller Erfolg". Zum 1. Juli vergangenen Jahres wurde die Karte, mit der man im Freibad und in der Musikschule nur die Hälfte zahlt und unter anderem im Zoo und im städtischen Filmhaus Rabatt bekommt, eingeführt. Nun, ein knappes Jahr später hat schon mehr als die Hälfte aller Berechtigten eine Sozialcard - nämlich rund 8700 Saarbrücker von insgesamt rund 17 000 anspruchsberechtigten Hartz-IV- und Sozialhilfeempfängern. Mehr als 4300 Saarbrücker nutzen darüber hinaus die verbilligten Tickets bei Saarbahn und Bus, rund 1500 die reduzierten Angebote der Schwimmbäder, teilt Linsler mit. Die Stadtverwaltung hat die Zahlen auf SZ-Anfrage bestätigt."Die Linke hat lange und hart für die Sozialcard gekämpft. Der erste Antrag, den wir im Stadtrat überhaupt gestellt haben, war im Juni 2009 der Antrag auf Einführung eines Sozialpasses. Im Dezember 2009 haben wir dann dafür gesorgt, dass im Haushalt 100 000 Euro jährlich dafür bereitgestellt werden. Jetzt sehen wir, wie wichtig das war.", sagt Linsler. Wobei seiner Partei bewusst sei, dass sie das Grundproblem nicht löst. Linsler: "Auch wenn wir in der Stadt Hartz IV leider nicht abschaffen können, können wir doch die Ausgrenzung armer Menschen beenden. Niemand soll abseits stehen müssen, weil er sich die Gebühren oder Eintrittskarten für den Zoo, ein Museum oder ein Schwimmbad nicht leisten kann."

Auch ein zweites Projekt der Linkspartei, der Windelbonus, sei "sehr erfolgreich angelaufen". Nach Auskunft der Stadtverwaltung haben schon mehr als 1700 Menschen diesen Müllgebührenrabatt genutzt. Allein im April gingen über 160 Anträge ein. Die

Stadt sei durch diese Initiativen der Linkspartei ´"ein gutes Stück gerechter und menschlicher geworden", sagt Linsler.Foto: Jens Wolf/dpa

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