"55 kloore Joore" in Minzgrün

Saarbrücken. Mit einem Kommers in der "Bel Etage" im Alt-Saarbrücker Deutschmühlental feierte die Saarbrücker Narrengilde kürzlich närrisches Jubiläum: Die minzgrünen Karnevalisten aus Alt-Saarbrücken werden in der laufenden Session fünf Mal elf, also 55 Jahre alt. So heißt dann auch das Motto der Session: "55 kloore Joore"

 Klaus Schneider beim Kommers zum 55-Jährigen. Foto: Andreas Lang

Klaus Schneider beim Kommers zum 55-Jährigen. Foto: Andreas Lang

Saarbrücken. Mit einem Kommers in der "Bel Etage" im Alt-Saarbrücker Deutschmühlental feierte die Saarbrücker Narrengilde kürzlich närrisches Jubiläum: Die minzgrünen Karnevalisten aus Alt-Saarbrücken werden in der laufenden Session fünf Mal elf, also 55 Jahre alt. So heißt dann auch das Motto der Session: "55 kloore Joore". Damit pflegt die Narrengilde die Tradition, ihr jeweiliges Sessionsmotto in bestem "Saarbrigger Platt" zu formulieren.Es war der 11. November 1957, als Willi Seiwert und Walter Wannemacher im Lokal "Zur Schleifmühle" am Ludwigsberg die Saarbrücker Narrengilde gründeten. 1962 starb Willi Seiwert plötzlich und unerwartet, Wannemacher lenkte nun alleine die Geschicke des noch jungen Karnevalsvereins. Unter seine Regie fiel auch elf Jahre nach der Gründung das erste närrische Jubiläum der Gilde. Jedoch starb Wannemacher im selben Jahr. Nun drängte ein Akteur ans Ruder, der schnell die Herzen der Narren eroberte: Gert Müller, der in diesem Jahr die 64. Session auf der Bühne steht und sich Urgestein der saarländischen Fastnacht nennen darf. Müller machte sich mit seinen politischen Büttenreden und Gesangsvorträgen über die Landesgrenzen hinaus einen Namen. Mittlerweile ist er Ehrenpräsident der Saarbrücker Narrengilde, zuvor bekleidete er viele Jahre das Amt des Präsidenten, war Elferrats- und Sitzungspräsident.

Auf seine Initiative entstand eine karnevalistische und freundschaftliche Verbundenheit mit dem Karnevalsverein "KV-Frohsinn" Edenkoben. Nach 32 Jahren Präsidentschaft der Gilde hat sich Gert Müller in Sachen Vorstandsarbeit selbst in den karnevalistischen Ruhestand geschickt. So richtig aufgehört hat er aber bis heute nicht, und seine Nachfolger an der Vereinsspitze nehmen seine Erfahrung noch immer gerne in Anspruch.

Im Jahr 1998 wurde William Dimmig in den Vorstand berufen und zum Vorsitzenden gewählt, ein "Macher" hinter der Bühne, der seine Entscheidungen nicht leichtfertig fällt. Mit dem Wechsel ins neue Jahrtausend kam ein Karnevalist aus dem Rheinland an die Saar, der nicht lange brauchte, bis er bei der Gilde als Sitzungspräsident das Narrenzepter schwingen sollte: Es war Werner Erlenkötter, der mit viel rheinischem Humor und Witz das närrische Publikum begeisterte. Doch auch ihm war kein langes Wirken bei der Narrengilde vergönnt, er starb nach kurzer und schwerer Krankheit. Diesen Verlust, so sind sich die Mitglieder der Narrengilde sicher, hat der Verein bis heute nicht verkraftet. Klaus Schneider, ein Elferratsmitglied, übernahm für sechs Jahre das Amt des Sitzungspräsidenten, ehe er sich wieder dem Gesang und der Musik widmete. Aktuell ist der aus dem Fernsehen bekannte Willi Fries Sitzungsleiter bei der Narrengilde. al

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