51-Jähriger soll Neunjährigen gequält und missbraucht haben

Saarbrücken · Vor dem Landgericht Saarbrücken kommen derzeit Verbrechen zur Sprache, die sich vor mehr als 20 Jahren im Weiskircher Ortsteil Thailen ereignet haben sollen. Was der 51 Jahre alte Angeklagte dem damals etwa neunjährigen Sohn seiner Lebensgefährtin angetan haben soll, zeugt von einer abscheulichen Brutalität.

Nicht nur, dass er das Kind sexuell missbraucht hat - er soll es auch sadistisch gequält haben. Fünf solcher Fälle stehen in der Anklageschrift.

Der Angeklagte bewohnte seinerzeit ein kleines Haus in Thailen. Wenn die Frau zur Arbeit war, erlebte ihr kleiner Sohn die Hölle. Um das Kind gefügig zu machen, soll der Angeklagte Zigarettenkippen auf ihm ausgedrückt haben. Zudem soll er das Kind mit Bambusstöcken blutig geschlagen haben. Einmal wollte das Kind fliehen. Da ergriff der Angeklagte einen Hundewelpen, den die Mutter ihrem Sohn kurz zuvor geschenkt hatt, und brach ihm das Rückgrat. Dem Kind drohte er, ihm werde das selbe passieren, wenn es nicht gehorche. Die ehemalige Partnerin des Angeklagten und Mutter des Jungen berichtet als Zeugin, dass der Mann sie selbst regelmäßig verprügelt habe. Als sie sich trennen wollte, habe der Mann Todesdrohungen ausgesprochen. Sie habe ihn dann bei der Polizei angezeigt, worauf der Mann aus Rache einem Hund der Frau die Pfote gebrochen habe. Erst später hatte sich die Frau aus den Klauen des Mannes befreien können. Während ihres Zeugenberichts vor Gericht blieb der Angeklagte regungslos. Ob sich die Vorwürfe erhärten lassen, werden die kommenden Prozesstage zeigen. Eine frühere Verurteilung zu sechs Jahren Haft hat der Bundesgerichtshof kassiert und zur erneuten Verhandlung an das Landgericht zurückverwiesen.

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