29 118 Menschen aus dem Regionalverband suchen Arbeit

Regionalverband · Firmen suchen neue Leute, und daran wird sich 2016 in vielen Branchen nichts ändern. Andererseits ist nirgendwo im Land die Zahl der Menschen auf Jobsuche so hoch wie im Regionalverband. Und sie dürfte noch steigen.

Die Arbeitslosigkeit ist im Regionalverband zum Jahresende saisonbedingt leicht gestiegen und liegt weiter deutlich über dem Vorjahreswert. Die Zahl der im Jahr 2015 neu gemeldeten Stellen verzeichnet ein leichtes Plus zum Vorjahr.

Im Dezember waren 16 700 Menschen arbeitslos gemeldet, 140 mehr als im November und fast 1300 mehr als vor einem Jahr (plus 8,4 Prozent). Die Zahl aller Arbeitsuchenden ist innerhalb der vergangenen vier Wochen um 237 auf 29 118 gestiegen. Die Arbeitslosenquote im Regionalverband ist im letzten Monat um 0,1 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent gestiegen (Vorjahr: 9,4 Prozent). Zum Vergleich: Im Kreis St. Wendel beträgt die Quote 3,8 Prozent.

Im Dezember waren 1592 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Arbeit gemeldet, 43 mehr als im November und 323 mehr als vor einem Jahr (plus 25,5 Prozent). Auch bei den Älteren ab 50 Jahren ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. 4936 Personen bedeuten einen Zuwachs um 6,3 Prozent gegenüber Dezember 2014. Die Zahl der arbeitslosen Ausländer ist gegenüber Dezember 2014 um 32,5 Prozent auf 4155 gestiegen.

Dennoch sind für 2016 laut Agentur für Arbeit die Aussichten günstig. Die Kräftenachfrage sei auf hohem Niveau, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steige voraussichtlich weiter leicht. Besondere Aufmerksamkeit gelte Langzeitarbeitslosen sowie Schwerbehinderten. Eine neue Herausforderung sei die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen. Sie steigere in den Jobcentern und der Agentur für Arbeit den Bedarf an Beratung und Förderung.

Beim Jobcenter im Regionalverband waren 13 682 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 158 mehr als im November, 1720 mehr als vor einem Jahr (plus 14,4 Prozent). Die Hälfte der vom Jobcenter betreuten Menschen war bereits länger als ein Jahr arbeitslos. Bei der Agentur für Arbeit waren 3018 Arbeitslose verzeichnet, 18 weniger als im November, 427 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitgeber haben 2015 rund 9000 neue Stellen gemeldet, 130 oder 1,4 Prozent mehr als 2014. Aktuell sind 2410 Jobs frei, besonders in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik, in der Mechatronik, der Metallbearbeitung sowie in der Energie- und Elektrobranche. Außerdem besteht hoher Bedarf an Fahrern, an Fachkräften für Gesundheitsberufe sowie an Arbeitskräften in Hotels und Gaststätten.

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StichwortArbeitslose und Arbeitsuchende sind Begriffe, die bei der Bundesagentur für Arbeit eine genau definierte Bedeutung haben - und diese Bedeutung unterscheidet sich stark von dem, was die Bürger darunter verstehen.Als Arbeitslose bezeichnet die Agentur Leute, die keinen Job haben, sich bei der Agentur als "arbeitsuchend" gemeldet haben und ihr dauernd nachweisen, dass sie ständig Bewerbungen verschicken und Vorstellungsgespräche haben.Als Arbeitsuchende bezeichnet die Agentur erstens die Gruppe der Arbeitslosen; zweitens Leute, die nur noch ihre Kündigungsfrist abarbeiten; drittens Leute, die als Selbstständige Geld verdienen, aber eine Anstellung suchen; viertens Leute, die Hartz-IV beziehen und dort als "erwerbsfähige Hilfebedürftige" eingestuft sind - und fünftens Leute, die einen Job haben (womöglich Vollzeit) und dabei so wenig verdienen, dass sie vom Jobcenter zusätzlich Hartz-IV bekommen, sogenannte Aufstocker. Das Jobcenter kann sie jederzeit zwingen, einen anderen, besser bezahlten Job anzunehmen.Spricht die Agentur für Arbeit also von Arbeitslosen, dann meint sie ausschließlich Menschen, die gemäß der Agenturvorschrift nachweislich konsequent Arbeit suchen. Sonst gibt ihnen die Agentur für Arbeit kein Geld.Unterbeschäftigt sind laut Agentur erstens die "registrierten Arbeitslosen", zweitens "Teilnehmer an bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen", drittens "die Nutzer von vorruhestandsähnlichen Regelungen". fitz

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