27 292 Menschen suchen Arbeit

Regionalverband · Im Oktober hält der Abwärtstrend auf dem Stellenmarkt weiter an. 27 292 Männer und Frauen waren im Regionalverband auf Arbeitssuche. Junge Leute haben allerdings gute Perspektiven.

Im Regionalverband waren im Oktober insgesamt 15 247 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 292 weniger als im September. Die Arbeitslosenquote ist somit um 0,2 Prozent auf 9,3 Prozent gesunken. Gegenüber dem Vorjahr ist jedoch weiterhin ein Anstieg von 6,3 Prozent zu verzeichnen. Die Zahl aller Arbeitsuchenden, dazu gehören auch Personen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen und sich verändern möchten, ist im aktuellen Monat um 35 auf 27 292 gestiegen.

Die Arbeitsagentur konnte nach eigenen Angaben im zurückliegenden Monat 966 Jobangebote von Betrieben aufnehmen - ein Plus von 190 gegenüber September. Gesucht werden demnach hauptsächlich Fachkräfte, häufig jedoch nur als Ersatz für ausscheidende Mitarbeiter. Ein Markt für Helfer ist nach wie vor nur in geringem Maße vorhanden. Für den kaufmännischen Bereich beobachtet der Arbeitgeberservice eine geringere Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr.

Azubis für 2014 gesucht

Die Nachfrage nach examinierten Kräften für die Alten- und Krankenpflege ist weiterhin hoch. Auch im Verkauf und im Gastgewerbe besteht ein gleichbleibender Bedarf an Arbeitskräften. Außerdem suchen jetzt vor allem die Industriebetriebe schon ihre Auszubildenden für 2014.

"Wir beobachten, dass sich viele Betriebe angesichts der konjunkturellen Aussichten für das Winterhalbjahr bereits auf einen Sparkurs einrichten", kommentiert Gundula Sutter, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Saarland, die Entwicklung.

"Befristete Verträge werden nicht verlängert, die Beschäftigung von Zeitarbeitern verringert sich, und die Kurzarbeiterzahlen steigen", so Sutter weiter. Sie sei aber optimistisch, dass die saarländischen Firmen in den kommenden Monaten auf den Abbau ihres qualifizierten Stammpersonals verzichten werden.

Gute Perspektiven, vor allem angesichts des demografischen Wandels, haben junge Leute. Das zeigt auch die Statistik: Während die Arbeitslosigkeit im Regionalverband innerhalb eines Monats nur um 1,9 Prozent sank, ging sie bei den 15- bis 25-Jährigen um 10,5 Prozent zurück - um rund 180 auf 1520. Damit hat die Generation U 25 den größten Anteil am Gesamtrückgang.

In der Alterskategorie 50-plus sind 30 Arbeitslose mehr als im Vormonat gemeldet und acht Prozent mehr als vor einem Jahr.

"Fast 30 Prozent der rund 15 250 Menschen im Bezirk, die keine Beschäftigung haben, gehört zur Gruppe 50-plus. Die Jungen stellen nicht einmal ein Zehntel", erklärt Gundula Sutter. "Wir beobachten mit Sorge, dass sich die Arbeitslosigkeit der Älteren zu verfestigen droht. Hier hat sich die Situation auch gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert, während sie bei den jungen Leuten wesentlich besser ist", sagt Sutter.

Der Arbeitgeberservice ist kostenlos erreichbar unter Telefon (08 00) 4 55 55 20.

Zum Thema:

Stichwort Als Arbeitslose bezeichnet die Agentur Leute, die keinen Job haben, sich bei der Agentur als "arbeitssuchend" gemeldet haben und ihr dauernd nachweisen, dass sie ständig Bewerbungen verschicken und Vorstellungsgespräche haben. Als Arbeitssuchende bezeichnet die Agentur erstens die Gruppe der Arbeitslosen; zweitens Leute, die nur noch ihre Kündigungsfrist abarbeiten; drittens Leute, die als Selbstständige Geld verdienen, aber eine Anstellung suchen; viertens Leute, die Hartz-IV vom Jobcenter beziehen und dort als "erwerbsfähige Hilfebedürftige" eingestuft sind. Spricht die Agentur für Arbeit also von Arbeitslosen, dann meint sie ausschließlich Menschen, die gemäß der Agenturvorschrift nachweislich konsequent Arbeit suchen. Sonst gibt ihnen die Agentur für Arbeit kein Geld. Unterbeschäftigt sind laut Agentur erstens die "registrierten Arbeitslosen", zweitens "Teilnehmer an bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen", drittens "die Nutzer von vorruhestandsähnlichen Regelungen". fitz

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