24-Stunden-Vorlesung als Zeichen des Protests an der Uni

Saarbrücken · Popcorn, Feuerzangenbowle und nicht zu vergessen: Kaffee! Damit haben sich Studenten der Saar-Uni in der Nacht zu gestern während einer 24-Stunden-Vorlesung wach gehalten. Seit acht Uhr morgens hielten Professoren und Dozenten abwechselnd Vorlesungen zu verschiedenen Themen.

Es sei eine Art des Protestes gegen die Sparmaßnahmen, der die Vielfältigkeit der Universität deutlich machen solle, erklärte Govinda Sicheneder, der Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta). Auch Professoren wollten ein Zeichen setzen: "Es ist wichtig, das Bewusstsein aufrechtzuerhalten, dass die Uni dramatische Kürzungen hinnehmen musste", erklärte Professor Markus Bläser aus dem Fachbereich Informatik. Auch er unterstützte den Vorlesungsmarathon mit einem Vortrag, der auch ein paar Spitzen gegen "die kleine Annegret" beinhaltete.

Weder Professoren noch Studenten hatten ein Problem damit, mitten in der Nacht im Hörsaal zu sitzen. Der Slawistik-Professor Roland Marti hatte sich freiwillig für einen Vortrag gemeldet: "Ich wäre auch um 2 Uhr nachts gekommen." Im Laufe des Tages seien ein paar hundert Studenten da gewesen, sagte Sichen eder vom Asta. Manche blieben nur ein paar Stunden da, andere waren entschlossen, bis zum Schluss zu bleiben, wie der Pharmaziestudent Valentin Sigal. "Ich sehe nicht ein, dass unsere Uni zugrunde gespart wird. Bildung ist das höchste Gut. Ich bin seit halb acht heute Morgen hier und ich bleibe bis zum Schluss."

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