Der "2 CV" hatte diesen Monat 60. Geburtstag. Ich habe mitgefeiert. Wie viele 2 CVs habe ich in meinem Leben eigentlich gefahren? Ich weiß es nicht so genau. Blaue, graue, grüne, beige, rote. Der Rote existiert und fährt noch - und ich hoffe, noch lange. In den Zeiten, in denen der VW-Käfer als Mittelklassewagen galt, war der 2 CV für mich ein zweckmäßiges Fahrzeug, preisgünstig und gegenüber anderen Kleinwagen durchaus komfortabel. Mein erstes Exemplar hatte einen 12-PS-Motor, Höchstgeschwindigkeit 82 km/h. Mit ihm bin ich für ein Wochenende zu einer Hochzeit nach Pisa über die Alpen geklettert, 20 Stunden hin, 20 Stunden zurück. Im Winter hat mir die Kurbel mehrmals das Handgelenk malträtiert. Die Fliehkraftkupplung ließ ein Anschieben nicht zu. Der Scheibenwischer war mit dem Tacho verbunden, der als kleiner Zylinder am Armaturenbrett angebracht war. Ein Rädchen, bei Stillstand auch mit der Hand zu bedienen, hielt den Scheibenwischer in Gang. Das Dach war leicht zu öffnen, die Lüftung ein vergitterter Schlitz unterhalb der Windschutzscheibe. Der 2 CV war für mich aber kein "Studentenauto", war auch nicht "Kult" - im Geiste sah ich keine hübschen Studentinnen in ihm sitzen, sondern eher französische Bauern, die aufs Feld, in die nächste Stadt zum Markt oder ins Café fahren. Insofern habe ich auch nie eine "Ente" gefahren, sondern eben einen 2 CV - über den ich auch nur mit Franzosen als Deux Chevaux sprach. Das Auto - obwohl sechs Jahre jünger als ich - ist schon aus der Mode, selbst die letzten Exemplare, von denen ich mir eins gesichert habe, werden bald Oldtimer sein. Ich nehme ihn mir trotzdem zum Vorbild: etwas unmodern, in die Jahre gekommen, aber immer noch von Nutzen.