1900 Flüchtlinge aus Syrien beantragen Aufnahme im Saarland

Saarbrücken · Das Saarland nimmt insgesamt 309 syrische Bürgerkriegsflüchtlinge auf. Diese verteilen sich auf mehrere Aufnahmeprogramme des Bundes und des Landes.

Das saarländische Innenministerium hat Einzelheiten dazu bekanntgegeben, nachdem der Flüchtlingsrat eine Anfrage an das Ministerium gerichtet hatte (die SZ berichtete):

Im Zuge des ersten Aufnahmeprogramms des Bundes vom Mai 2013, das sich vor allem an syrische Flüchtlinge im Libanon richtete, hat das Saarland 62 Menschen aufgenommen. Dies entspricht dem saarländischen Anteil am bundesweiten Kontingent von 5000. Die Entscheidung, wer aufgenommen wird, traf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge auf Vorschlag der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR und der Caritas Libanon .

Das im Dezember 2013 beschlossene zweite Aufnahmeprogramm des Bundes sah ebenfalls vor, 5000 Syrer nach Deutschland zu holen, wobei der Saar-Anteil wiederum 62 betrug. Die Bundesländer konnten dafür Flüchtlinge vorschlagen. Diese mussten Verwandte in Deutschland haben.

Das im Juli 2014 beschlossene dritte Aufnahmeprogramm des Bundes gestattet 10 000 weiteren syrischen Flüchtlingen die Einreise. 123 davon entfallen auf das Saarland . Von diesen 123 kann das Saarland 86 vorschlagen, die übrigen werden von Bundesinnenministerium, Auswärtigem Amt und UNHCR ausgewählt. Es sind allerdings noch keine Flüchtlinge aus diesem Kontingent angekommen.

Zusätzlich zum Bund hat das Saarland im Oktober 2013 ein eigenes Landesaufnahmeprogramm gestartet. Es sieht die Aufnahme 62 weiterer Flüchtlinge, die Verwandte in Deutschland haben, vor. Sieben sind erst eingereist. Für das Kontingent des dritten Bundesprogrammes und des Landesprogrammes liegen der Ausländerbehörde des Landes nach Angaben des Ministeriums zusammen 1900 Anträge vor.

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