17 110 Menschen suchen dringend Jobs

Regionalverband. Im Juli 2009 waren insgesamt 17 110 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 244 mehr als im Vormonat, aber 539 weniger als im Juli 2008. Das gab jetzt die Saarbrücker Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit (Afa) bekannt

Regionalverband. Im Juli 2009 waren insgesamt 17 110 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 244 mehr als im Vormonat, aber 539 weniger als im Juli 2008. Das gab jetzt die Saarbrücker Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit (Afa) bekannt.

Die Arbeitslosenquote im Regionalverband, von der Afa berechnet auf der "Basis aller zivilen Erwerbspersonen", betrug im Juli 2009 demnach 10,6 Prozent - im Juli 2008 waren es 10,8 Prozent.

4360 neu gemeldet

Neu arbeitslos gemeldet haben sich im Juli 2009 laut Afa 4360 Personen, rund 970 mehr als im Vormonat. Gleichzeitig fanden 4120 Frauen und Männer wieder eine Anstellung - 540 mehr als im Vormonat.

Laut Afa verloren im Juli 2009 überwiegend Leute in Dienstleistungsberufen ihre Jobs. Das betraf deutlich mehr Frauen als in den Vormonaten. Im Juli 2009 waren 9530 Männer als arbeitslos registriert, 37 mehr als im Vormonat, allerdings noch 480 mehr (+5,3 Prozent) als vor einem Jahr. Bei den Frauen stieg die Zahl der Arbeitslosen im Juli 2009 im Vergleich zum Vormonat um rund 210 auf 7580 - im Juli 2008 waren es noch 1020 mehr.

Viele jüngere Leute unter 25 beendeten im Juli 2009 ihre Schulzeit oder ihre Berufsausbildung - und wurden arbeitslos. Derzeit sind 1900 junge Leute arbeitslos gemeldet, knapp 300 mehr als im Vormonat - und 17,5 Prozent mehr als im Juli 2008. Ihre Arbeitslosenquote liegt bei 11,0 Prozent - also 0,4 über der allgemeinen Quote von 10,6 Prozent.

970 "ungeförderte" Stellen

In der Altersgruppe der über 50-Jährigen sank die Zahl der Arbeitslosen im Juli 2009 um 90 auf rund 4300. Im Juli 2008 waren es 3,4 Prozent mehr.

Die Zahl der Menschen, die schon über ein Jahr ohne Job sind, lag im Juli 2009 bei rund 4760 - im Vormonat waren es noch 240 mehr. Im Vergleich zum Juli 2008 sank die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 39 Prozent.Insgesamt 970 freie Stellen für "ungeförderte Beschäftigung" - also Jobs, bei denen der Arbeitgeber die komplette Bezahlung übernimmt - sind derzeit im Regionalverband gemeldet. Das sind 42,4 Prozent weniger als im Juli 2008.

Gesucht werden Werbefachleute, Fachlehrer und Büro- und Bankfachleute, Altenpfleger sowie Personal für Gastronomie und Verkauf.

Im Afa-Bezirk Saarbrücken (Stadt Saarbrücken und Kleinblittersdorf) erhöhte sich die Arbeitslosenzahl im Juli um 152 auf 11 478. Die Arbeitslosenquote lag bei 12,6 Prozent. Im Geschäftsstellenbezirk Heusweiler (Heusweiler, Riegelsberg und Püttlingen) ist die Zahl der Arbeitslosen um 20 auf 1484 gestiegen, die Arbeitslosenquote betrug 5,6 Prozent. Im Bezirk der Geschäftsstelle Sulzbach (Stadt Sulzbach, Friedrichsthal und Quierschied) erhöhte sich die Arbeitslosenzahl im Juli um 45 auf 1980, die Arbeitslosenquote lag bei 9,4 Prozent. Im Geschäftsstellenbezirk Völklingen (Stadt Völklingen und Großrosseln) wurden 2167 arbeitslose Frauen und Männer gezählt, 27 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote lag bei 9,4 Prozent.

Ausbildungsbonus

Im Gesamtbezirk der Afa Saarbrücken suchten seit vergangenen Oktober 2423 junge Menschen eine Lehrstelle über die Afa - 9,6 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Seit Oktober 2008 wurden der Afa aus dem Bezirk Saarbrücken 2147 Ausbildungsstellen gemeldet, 7,4 Prozent weniger als von Oktober 2007 bis Juli 2008. Derzeit sind noch rund 520 dieser Stellen unbesetzt - und 630 Jugendliche sind auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Die Afa fordert Betriebe und Verwaltungen auf, beim Abschluss von Ausbildungsverträgen "nicht nur auf die Zensuren zu schauen, sondern auch Kandidaten, die nicht zu 100 Prozent passen, eine Chance zu geben". Bei der Einstellung eines "Altbewerbers" hilft die Afa mit einem Ausbildungsbonus von bis zu 6000 Euro. Außerdem bietet die Afa Stützunterricht für Azubis mit Schreib- oder Rechenschwäche.

Die aktuelle Zahl der Arbeitsuchenden (Info-Kasten links) gab die Afa gestern nicht bekannt. Im Juni 2009 lag sie bei 31 455, während 16 866 Personen offiziell als Arbeitslose kategorisiert waren. red/fitz

Arbeitgeber-Service: Tel. 01801 / 66 44 66; Berufsberatung: Tel. 01801 / 55 51 11; Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise abweichend.

Stichwort

Arbeitslose und Arbeitsuchende sind zwei Begriffe, die in der Sprache der Bundesagentur für Arbeit (früher Arbeitsamt) eine genau definierte Bedeutung haben - und diese amtliche Bedeutung unterscheidet sich stark von dem, was die Bürger unter beiden Begriffen verstehen.

Als Arbeitslose bezeichnet die Agentur jene Menschen, die keinen Job haben, sich bei der Agentur offiziell als "Arbeit suchend" gemeldet haben und die der Agentur permanent nachweisen, dass sie beständig Bewerbungen verschicken und Vorstellungsgespräche absolvieren.

Als Arbeitsuchende bezeichnet die Agentur mehrere Gruppen: erstens die Gruppe der oben definierten Arbeitslosen; zweitens Leute, die noch einen Job haben, die aber schon entlassen sind und nur noch ihre Kündigungsfrist abarbeiten; drittens Leute, die als Selbstständige Geld verdienen, aber gleichzeitig nach einer Anstellung suchen; viertens Leute, die Grundsicherungs-Geld bekommen und von der dafür zuständigen Stelle, als "erwerbsfähige Hilfebedürftige" eingestuft werden.

Wenn also die Agentur für Arbeit von Arbeitslosen spricht, dann meint sie immer ausschließlich Menschen, die gemäß Agenturvorschrift nachweislich und konsequent Arbeit suchen, weil sie sonst nämlich kein Geld von der Agentur bekommen. fitz

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