100 St. Wendler Klinik-Mitarbeiter demonstrieren in Saarbrücken

St Wendel/Saarbrücken · Krankenhäuser droht das Aus, wenn sie für ihre Arbeit nicht genug Geld bekommen. Das befürchten sowohl die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi als auch die Klinikbetreiber. Darum rufen sie gemeinsam zur Großdemo in der Landeshauptstadt auf.

Um die Krankenhauser im Saarland ist es schlecht bestellt. Und damit auch um die ärztliche Versorgung. Denn den Kliniken fehlt es an ausreichenden Finanzen, damit auch an ausreichend Personal. Wenn sich daran nicht bald etwas ändert, bedeutet dies das Ende einiger Häuser. So dramatisch schildern es Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen. Selten zeigen sich die beiden Seiten so unisono. Und ebenso ungewöhnlich ist, dass beide Parteien zusammen zu einer Kundgebung aufrufen.

So nun aber eingetreten: An diesem Samstag versammeln sich Klinikbeschäftigte um 11 Uhr in Saarbrücken, Trierer Straße vor der Disco N8-Werk (ehemals Gloria-Kino) zu einer Demonstration.

Ihr Zug führt zum Gustav-Regler-Platz am Rathaus, wo gegen Mittag dann die Kundgebung geplant ist. Als Redner vorgesehen: der Chef der saarländischen Krankenhausgesellschaft, Alfons Vogel, und Verdi-Bundesfachbereichsleiterin Sylvia Bühler.

Landesweit sind Busse eingesetzt, um die Teilnehmer in die Landeshauptstadt zu bringen. So auch von St. Wendel aus, wie Wilhelm Weber mitteilt. Der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung beim Marienkrankenhaus rechnet mit mehr als 100 Demonstranten aus dem St. Wendeler Land. zurzeit beschäftige die hiesige Klinik über 700 Mitarbeiter, sagt der 56-jährige Krankenpfleger. Die Situation hier sei wie an allen Standorten brenzlig. "Wir haben immer mehr Arbeit, aber nicht mehr Personal", schildert er. Gleichzeitig stiegen Kosten beispielsweise bei Energie, aber nicht die Einnahmen. Die Zahl befristeter Verträge steige. So müssten gar nicht erst Kollegen entlassen werden, um die Belegschaft zu reduzieren. Weber: "Das alles geht auf Kosten der Pflege."

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