10 000 Euro fürs „Fraueninfo Josefine“

Saarbrücken · In der Begegnungsstätte „Fraueninfo Josefine“ am St. Johanner Markt in Saarbrücken wird Arbeit geleistet, die man mit Geld eigentlich nicht bezahlen kann. Trotzdem wird viel davon gebraucht. Die Oberbürgermeisterin gab dem Lions Club einen Tipp.

 Die Begegnungsstätte „Fraueninfo Josefine“ erhielt vom Lions Club Saarbrücken eine Spende über 10 000 Euro. Foto: Becker&Bredel

Die Begegnungsstätte „Fraueninfo Josefine“ erhielt vom Lions Club Saarbrücken eine Spende über 10 000 Euro. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Christa Piper, der Vorsitzenden des "Fraueninfo Josefine" in der St. Johanner Türkenstraße, hatte es fast die Beine weggezogen vor Freude, als sie von der bevorstehenden Spende hörte: Der Lions Club Saarbrücken war zu Besuch in der Begegnungsstätte des gemeinnützigen Vereins nahe der Basilika St. Johann gewesen. Seine Mitglieder waren so beeindruckt von der Fürsorge, die Bedürftige dort erfahren, dass er eine außergewöhnlich hohe Zuwendung in Aussicht stellte: 10 000 Euro. So viel Geld auf einmal hatte die Einrichtung seit ihrer Gründung durch Gerda Tumler Ende der 1980er Jahre noch nie bekommen. Wie bei der symbolischen Übergabe des Schecks zu erfahren war, wird die Summe auch wirklich gebraucht, denn "Josefine" wandelt vor allem wegen der Personalkosten stets auf der Kippe seiner Existenz. Das Auslaufen der Bürgerarbeit hatte für erhebliche Probleme gesorgt, und nun laufen auch die 1-Euro-Jobs aus, sodass über eine neue öffentliche Förderung verhandelt wird. Auch Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD ) ist eingebunden. Die studierte Sozialarbeiterin gehört zu den größten Fürsprechern des Treffs, und sie war es auch, die den Lions Club Saarbrücken auf die akute Bedürftigkeit hingewiesen hatte.

Bei dem Spendentermin bekamen die Gäste erneut eine Ahnung davon, warum "Josefine" für viele Kranke, Arme und Einsame, übrigens auch für Männer, eine so wichtige Anlaufstelle ist. Es ist nicht nur die gute Küche, sondern vor allem die Menschlichkeit der hier beschäftigten Kräfte: Doreen Kullmann, Brigitte Yener und Iris Schmitz sind auf dem Papier "Kochfrauen", in Wirklichkeit aber Psychotherapeutinnen, Krankenschwestern und Sozialarbeiterinnen. Sie machen zigmal mehr, als sie müssten, und das gern. Etwa 30 Personen, die meisten zwischen 50 und 80, kommen regelmäßig, insgesamt wird "Josefine" von etwa hundert Menschen aufgesucht. Es handelt sich um einen so genannten niedrigschwelligen Treffpunkt ohne Konsumdruck, wo sich die Besucher für ein paar Stunden gut aufgehoben fühlen.

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