Schadenersatz, Bergungskosten, Verdienstausfall Rechtsstreit um Schwimmschiff Vaterland geht in nächste Runde

Saarbrücken · Tolle Stimmung auf dem ehemaligen Partyschiff Vaterland am Flussufer in Saarbrücken – das ist lange her. Seit dem Untergang im Februar regiert der Streit. Der könnte jetzt in die nächste Runde gehen.

Chronik: Das Schiff Vaterland liegt seit Februar auf Grund in der Saar
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Chronik einer Schiffsbergung

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Foto: BeckerBredel

Seit der Bergung des Saarbrücker Schwimmschiffs Vaterland im August kehrt keine Ruhe ein. So wirft Lothar Steinacker, Ehemann der Eignerin, dem vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt beauftragten Bergungsunternehmen Steil vor, dass das gesunkene Partyschiff nicht fachgerecht gehoben worden sei. Damit sollen es Arbeiter nach Ansicht des 80-Jährigen dermaßen beschädigt haben, dass es nicht mehr schwimmfähig sei. Der Rumpf soll bei der Hebung mit Kränen gebrochen sein. Das hätte verhindert werden können.

Doch nicht nur deswegen verlangt Steinacker Schadenersatz. Jetzt droht er auch seiner Versicherung mit Klage. So berichtet Bild, dass er sich am heutigen Mittwoch, 8. Dezember, mit seinem Anwalt treffen will, um weitere Schritte zu beratschlagen. Dabei gehe es um die Forderung der Bergungskosten-Übernahme. Die sollen sich auf 200 000 Euro belaufen. Wenn die Versicherung nicht dazu bereit ist, dann kündigt Steinacker nach dem Zeitungsbericht Klage an.

Es gehe zudem um die angerichteten Schäden, als das untergegangene Schiff zur Burbacher Schleuse aufs Gelände des Schifffahrtsamtes gehievt worden war. Außerdem mache er Verdienstausfall geltend. Der Forderungskatalog der Besitzerfamilie ist folglich erheblich.

Historische Bilder  im Wrack der Vaterland in Saarbrücken entdeckt
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Diese historischen Fotos wurden im Wrack der Vaterland in Saarbrücken entdeckt

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Foto: BeckerBredel

Das Schwimmschiff Vaterland lag einst an der Berliner Promenade vor Anker. Im Februar hatte es offensichtlich eine geplatzte Wasserleitung auf Grund der Saar sinken lassen. Eigentlich sollte das Wrack nach seiner Bergung bis 3. September vom Grundstück des Schifffahrtsamtes verschwinden. Doch da liegt es wegen des Rechtsstreites bis heute. Bereits im September deutete sich ein komplizierter Rechtsstreit an, der heute in die nächste Runde gehen könnte.

Das Schwimmschiff hat eine lange Historie: Es wurde 1932 getauft. Bälle und andere Feiern fanden dort statt. Zuletzt beherbergte es eine Shisha-Bar.

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