Smart City Saarbrücken soll lebenswerter werden

Saarbrücken · Die Stadtwerke arbeiten an einem Konzept, das Dienstleistungen digital vernetzt und die Daseinsvorsorge garantiert.

 Den Verkehr am Saarbrücker Ludwigskreisel könnte man mit digitaler Technik steuern, ebenso die Straßenbeleuchtung.

Den Verkehr am Saarbrücker Ludwigskreisel könnte man mit digitaler Technik steuern, ebenso die Straßenbeleuchtung.

Foto: Oliver Dietze

Die Landeshauptstadt soll künftig digital vernetzt werden. Am Ende könnte die Smart City stehen, die intelligente Stadt. Das ist das Ziel der Saarbrücker Stadtwerke, wie der Sprecher der Geschäftsführung, Thomas Severin, der Saarbrücker Zeitung mitteilte. Die Stadtwerke wollen eine digitale Plattform erstellen, die die Daten vom Kunden bis zum Versorger erfassen, verwalten und bearbeiten kann. Dies geschieht heute schon in Form des Smart Metering (digital vernetzte Mess-Systeme). Damit wird zum Beispiel der Verbrauch von Strom, Gas und Wasser digital gemessen und an den Netzbetreiber weitergeleitet.

Künftig sind aber noch viel mehr Anwendungen denkbar, wie Severin sagte. Auch die Müllentsorung und die Beleuchtung in der Stadt lasse sich digital steuern. Sensoren in den Mülleimern zeigen dann an, wie voll die Tonne ist und ob sie geleert werden muss. Der Zentrale Kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE) kann dann die Müllwagen gezielt dorthin schicken, anstatt eine festgelegte Route zu fahren. Das spart Zeit und Geld.

Über Sensoren könnte man die Bewegung auf den Straßen in Saarbrücken erfassen und damit schnell auf Staus reagieren. Mit einer modernen Anzeigentechnik ließen sich dann Verkehrsströme besser leiten. Das erspart Wartezeit und verringert den Kohlendioxid-Ausstoß. Ebenso könnte man die Straßenbeleuchtung digital steuern, je nachdem wie hell oder dunkel es gerade ist. Auch das würde Geld sparen und Ressourcen schonen.

Sensoren im Asphalt könnten auch melden, wann ein Parkplatz belegt ist oder nicht. Über eine App kann dann jeder Autofahrer sehen, wo in der Stadt ein Platz frei ist. In Städten wie Santander in Spanien ist das schon lange der Fall und man hat gute Erfahrungen damit gemacht.

 Die co.met setzt digitale Zähler ein, um den Verbrauch von Strom oder Gas zu messen.

Die co.met setzt digitale Zähler ein, um den Verbrauch von Strom oder Gas zu messen.

„Kein Lebensbereich ist von der Digitalisierung ausgeschlossen, von der Geburt bis zur Beerdigung. Die Frage ist, welche Technologie wir unseren Kunden zur Verfügung stellen, damit diese auch Umweltschutzziele wie z.B. die Reduktion von Lärmbelästigung realisiert. Wir wollen Technologien einsetzen, ohne dass der Bürger zusätzlich belastet wird“, sagte Severin. Grundlegende Aufgabe der Saarbrücker Stadtwerke als städtisches Unternehmen sei die Daseinsfürsorge, so Severin. Damit ist die staatliche Aufgabe zur Bereitstellung der für ein menschliches Dasein als notwendig erachteten Güter und Dienstleistungen gemeint, kurz die Grundversorgung der Bürger. Severin sieht in der Digitalisierung eine große Chance, die die Lebensqualität in Saarbrücken deutlich erhöhen kann. Dazu wollen die Stadtwerke künftig eigene Leute ausbilden, die diese Technik bedienen und entwickeln können.

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