„Ausbildungsgang soll Fachkräftemangel beheben“ Neue Ausbildung in der Heilerziehungpflege in Saarbrücken

Saarbrücken · Die Landesregierung will den Personalmangel unter anderem in der Behindertenhilfe bekämpfen. Was geplant ist.

Das Sozialpflegerische Berufsbildungszentrum in Saarbrücken bietet künftig eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegeassistenz an.

Das Sozialpflegerische Berufsbildungszentrum in Saarbrücken bietet künftig eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegeassistenz an.

Foto: BeckerBredel

Die Berufsfachschule der Fachrichtung Heilerziehungspflege am Sozialpflegerischen Berufsbildungszentrum in Saarbrücken  wird nach den Sommerferien eine neue Ausbildung anbieten: die Heilerziehungspflegeassistenz. Den Ausbildungsgang haben Gesundheitsminister Magnus Jung und Kulturministerin Christine Streichert-Clivot (beide SPD) am Mittwoch in der Schule vorgestellt.

„Unser neuer Ausbildungsgang soll den Fachkräftemangel beheben“

Nach Angaben von Minister Jung können in der Behindertenhilfe in jüngster Zeit neu geschaffene und dringend benötigte Wohnheimplätze nicht belegt werden, weil das Personal fehlt. „Unser neuer Ausbildungsgang soll den Fachkräftemangel beheben, das Berufsbild der Heilerziehungspflege ist in der Bevölkerung nicht bekannt genug, jedoch von sehr großer praktischer Bedeutung. Dabei geht es vor allem um die Arbeit mit behinderten Menschen in Werkstätten und Wohneinrichtungen. Hier haben wir einen Heimerziehernotstand“, betonte der Minister. Das Land beteilige sich zur Hälfte an den Ausbildungskosten. 

In Saarbrücken sollen zwei Klassen gegründet werden

Der neue Ausbildungsgang solle eine wichtige Lücke schließen. In Saarbrücken sollen zwei Klassen gegründet werden, am Standort Neunkirchen eine weitere. 20 Schülerinnen und Schüler pro Klasse sind das Ziel, wobei es zwei Ausbildungswege gibt. Ein Zweig biete in wöchentlichem Wechsel schulische und betriebliche Ausbildung an, im  zweiten Fall beginnen die Azubis mit zwei Jahren Schule und machen ein drittes Anerkennungsjahr im Betrieb. In beiden Fällen werde aber eine Ausbildungsvergütung bezahlt, um einen weiteren Anreiz für die neue Ausbildung zu schaffen.

Ziel der Ausbildung ist die Befähigung, in stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen der Familien-, Alten- und Behindertenhilfe, sowie in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe auf Anweisung und Unterstützung von Fachkräften zu arbeiten. Bildungsministerin Streichert-Clivot ergänzte, die neue Ausbildung sei ein wichtiger  Schritt, um junge Menschen für einen Bereich zu qualifizieren, in dem Fachkräfte dringend gesucht werden. Wer die Assistenzausbildung abgeschlossen habe, könne sich weiterqualifizieren und habe gute Aufstiegschancen. Thomas Latz von der Lebenshilfe Neunkirchen bestätigte den dringenden Bedarf, der inzwischen zu einem Überbietungswettbewerb der Träger führe. Die Berufsaussichten seien sehr gut, meinte Latz. Wer in dem Beruf eine Ausbildung mache, könne von einem sicheren Job ausgehen.

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