Über 1000 folgen Verdi-Aufruf Beschäftigte von Kitas und Kliniken demonstrieren in Saarbrücken (mit Fotos)

Saarbrücken · Am Dienstag sind über 1000 Beschäftigte in Saarbrücken auf die Straße gegangen um zu demonstrieren. Hintergrund sind die aktuellen Tarifverhandlungen im Gesundheitswesen und dem öffentlichen Dienst.

Verdi Saarbrücken: 1000 Teilnehmer an Streik im Gesundheitswesen
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Streik im Gesundheitswesen: Mehr als 1000 Teilnehmer bei Demo in Saarbrücken

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Foto: BeckerBredel

Die Gewerkschaft Verdi macht in der laufenden Tarifrunde weiterhin mobil. Am Dienstag zogen mehr als 1000 Beschäftigte aus saarländischen und rheinland-pfälzischen Kliniken durch die Saarbrücker Innenstadt. Sie starteten am Vormittag im Saarbrücker Bürgerpark und marschierten durch die Hafenstraße, Eisenbahnstraße und über die Wilhelm-Heinrich-Brücke zum Tbilisser Platz, wo Verdi zur Abschlusskundgebung eingeladen hatte.

Kita und Kliniken waren im Saarland vom Streik betroffen

Lisa Summkeller und Frank Hutmacher von Verdi waren die Hauptredner und freuten sich, dass die Gewerkschaft trotz des nasskalten Wetters so viele Mitarbeiter aus den verschiedenen Häusern mobilisieren konnte. Der Warnstreik am Dienstag für die Tarifrunde im Öffentlichen Dienst legte den Fokus auf das Gesundheitswesen. Beteiligt hatten sich außerdem Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Einige Kitas blieben geschlossen, die meisten hatten einen Notbetrieb eingerichtet. Das galt auch für die am Streik beteiligten Kliniken. Auch hier wurde überall die Patientenversorgung für Notfälle garantiert.

Die Gewerkschaften fordern in der aktuellen Tarifrunde merklich mehr Lohn. Der Warnstreik in Saarbrücken war Teil eines bundesweiten Streiktags, daher fielen kurz vor der Abschlusskundgebung auch die Computer aus, mit denen das Streikgeld erfasst werden sollte. Das sorgte für Verzögerungen auf dem Tbilisser Platz, die Gewerkschaft wertete es positiv: „Das geschieht, weil bundesweit so viele zeitgleich mitmachen“, so die Lautsprecherdurchsage.

Erstes Angebot der Arbeitgeber „nicht akzeptabel“

Hutmacher zeigte sich weiterhin kampfbereit. Der Fachbereichsleiter für das Gesundheitswesen betonte, dass das erste Arbeitgeberangebot inakzeptabel sei. Das erste Angebot seitens der Arbeitgeber sei eine fünfprozentige Lohnsteigerung in zwei Stufen gewesen. Außerdem sollen die Beschäftigten noch Einmalzahlungen erhalten. Seine Gewerkschaft fordere aber 10,5 Prozent mehr Geld und mindestens 500 Euro. Anders sei die hohe Inflation nicht auszugleichen und dem Fachkräftemangel nicht beizukommen. Letzterer sei nur mit attraktiven Löhnen zu beseitigen.

Die Beschäftigten der betroffenen Gruppen seien keine Besserverdiener. „Wir müssen für Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen Reallohnverluste vermeiden“, so der Gewerkschafter. Die Auszubildenden sollten mindestens 200 Euro mehr bekommen. Die Beteiligten treffen sich vom 27. bis 29. März für die nächste Verhandlungsrunde. Weitere Aktionen der Gewerkschaften sind geplant. Der Warnstreik im Gesundheitswesen dauert zwei Tage. Im Saarland arbeiten rund 5500 Beschäftigte in Einrichtungen des Gesundheitswesens und im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen.

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