Unsere Woche Großstädte ziehen immer feiernde Menschen an

Der Spagat zwischen den Interessen der Bewohner und Besucher kann glücken. Grundvoraussetzung dafür ist gegenseitige Rücksichtnahme.

Saarbrücken: Ärger im Nauwieser Viertel wegen Lärm
Foto: SZ/Robby Lorenz

Lärm und Dreck in einer Großstadt: Das kann niemandem behagen. Nicht den Besuchern, erst recht nicht den Menschen, die hier leben. Eigentlich herrscht darüber Konsens. Die meisten werden an dieser Stelle wohlwollend und zustimmend nicken. Im Umkehrschluss müsste das dann ja bedeuten, dass allesamt daran mitwirken, dass es weder laut noch dreckig zugeht. Tun sie aber nicht. Im Gegenteil.

Es gibt neuralgische Bezirke in Saarbrücken wie den St. Johanner Markt mit seiner Kneipenkultur und das Nauwieser Viertel als beliebtes Ausgeh-Quartier, da fühlen sich Anrainer arg gebeutelt. Vom Party-Tourismus. Der nun nicht per se zu verteufeln ist. Allerdings halten einige Eventhascher nicht allzu viel davon, sich so zu benehmen, wie sie es bei sich zuhause von anderen erwarten. Insbesondere während der Freiluft-Saison, wenn Feierlustige bis tief in die Nacht draußen feiern. Das jedenfalls muss allen bei aller Leichtigkeit des Seins bewusst sein: Wer sich daneben benimmt, keine Rücksicht auf andere nimmt, muss mit Konsequenzen rechnen. Wer wiederholt auffliegt, es trotz Ermahnung nicht einsieht und sein Verhalten nicht ändert, wird bestraft. Dafür gibt es ausreichend Gesetze.

Doch hat eine Medaille immer zwei Seiten. Das bedeutet: Wer in einer Großstadt lebt, sich dazu entscheidet, in die City zu ziehen, muss damit rechnen, dass hier kein ländliches Idyll herrscht. Was nun auch wieder nicht heißen soll, dass er sich tosenden Krach und arglos weggeworfene Abfälle bieten lassen muss. Es bedarf aber dennoch einer gewissen Gelassenheit in einer Großstadt, wo viele Menschen auf engem Raum zusammentreffen. So ist es ganz selbstverständlich, dass es Besucher aus ländlichen Regionen erst recht am Wochenende zur Party und anderen kulturellen Veranstaltungen nach Saarbrücken zieht. Das Angebot ist nun mal vielfältiger. Vom Theater über Konzerte bis zur Disco. Das ist im Übrigen das Los eines jeden Ballungszentrums. Es wird deswegen immer Konflikte zwischen Vertretern unterschiedlicher Interessen geben. Aber mit Verständnis und Rücksichtnahme beider Seiten ist dies zu meistern.

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