Protest auf zwei Rädern Radfahrer demonstrieren am Samstag für bessere Radwege

Saarbrücken · Eine Bürger-Initiative ruft in sieben Kommunen zu Protesten auf zwei Rädern auf. Die Aktivisten wollen die Verkehrswende vorantreiben.

 Der Straßenraum gehöre nicht nur Autofahrern, sagt das Radelkollektiv. Darauf will die Initiative mit Demos aufmerksam machen.

Der Straßenraum gehöre nicht nur Autofahrern, sagt das Radelkollektiv. Darauf will die Initiative mit Demos aufmerksam machen.

Foto: dpa/Uli Deck

Die Aktivisten der Bürger-Initiative Radelkollektiv rufen für diesen Samstag, 11. Mai, in sieben saarländischen Kommunen die Radfahrer zu Demonstrationen auf. „Der Straßenraum gehört uns allen gemeinsam, nicht nur den Autofahrern“, sagte Harald Kreutzer vom Radelkollektiv der SZ. Deshalb wollen die Radelkollektivisten kurz vor den Kommunalwahlen am 26. Mai auf ihre Forderungen aufmerksam machen. „Wir brauchen eine nachhaltige Verkehrswende im Saarland“, betonte Kreutzer. Die Bedingungen für Radfahrer im Saarland müssten dringend verbessert werden. Defizite sehen die Alltagsradler in vielen Orten in den lückenhaften oder teils gar nicht vorhandenen Radwegen, welche immer noch zu viele Menschen davon abhielten, regelmäßiger das Fahrrad zu nutzen. „Gefährliche Situationen im Verkehr für Radelnde wie beispielsweise durch zu geringen Abstand beim Überholen oder ein zu hohes Tempo von Autos innerorts führen dazu, dass selbst erwachsene Radelnde verbotenerweise auf Fußwegen fahren, weil sie sich auf den Straßen unsicher fühlen“, erklärte Kreutzer. deshalb setzen sich die Radelkollektivisten für ein durchgehendes Tempo 30 innerorts ein.

Zugeparkte Radwege seien ebenfalls ein Dauerärgernis. Eine angemessene finanzielle Ausstattung des Radverkehrs, verbunden mit einer jährlichen zehnprozentigen Steigerung der finanziellen Mittel für diesen, könnte in den Kommunen ein Beitrag sein, um den Anteil der Radler im Verkehr kontinuierlich auszubauen. „Momentan liegt der Fokus in der saarländischen Verkehrspolitik vor allem noch in der Förderung des motorisierten Individualverkehrs“, beklagte Kreutzer. Eine gleichberechtigte Aufteilung der finanziellen Kapazitäten zwischen dem PKW-, Rad- und Fußverkehr und dem ÖPNV sei längst überfällig. Eine andere Mobilität sei möglich, wenn Personen in die Stadt- und Gemeinderäte gewählt würden, die sich in der nächsten Amtsperiode aktiv für eine Verkehrswende einsetzten, betonte Kreutzer.

Die Demonstrationen starten an diesem Samstag zeitgleich um 11 Uhr. An allen Standorten können sich die Demonstranten ab 10.30 Uhr sammeln. Die Abfahrtsorte sind Saarbrücken: Landwehrplatz, Homburg: Christian-Weber-Platz, Saarlouis: Kleiner Markt, Merzig: Stadthalle, Wadern: Marktplatz, St. Ingbert: Fußgängerzone, Engelbertskirche sowie in Völklingen: Parkplatz am Weltkulturerbe.

Die Radel-Demos werden organisiert von lokalen Gruppen des Radelkollektivs, einem losen Verbund von Alltagsradlern, in Kooperation mit dem ADFC Saar, Fridays for Future Saarland, Foodsharing, BUND Saar und der Aktionsgemeinschaft Pro Fahrrad Homburg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort