Selbstbedienung in Kasse der Rudi-Kappés-Stiftung Ex-Praktiker-Vorstand und Stiftungsgründer Michael Arnold wegen gewerbsmäßiger Untreue verurteilt

Saarbrücken · Das Landgericht Saarbrücken hat den früheren Vorstand der Baumarktkette Praktiker, Michael Arnold, und seine Frau verurteilt. Vor Gericht entschuldigten sich die beiden wiederholt.

Rudi-Kappés-Stiftung: Ex-Praktiker-Vorstand Michael Arnold verurteilt
Foto: BeckerBredel

Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Saarbrücken hat Michael Arnold (64), früherer Vorstand der Baumarktkette Praktiker, wegen gewerbsmäßiger Untreue zu einer Bewährungsstrafe von 18 Monaten verurteilt. Seine Ehefrau (58), die sich auch wegen Insolvenzdelikten verantworten musste, erhielt eine Bewährungsstrafe von 21 Monaten. Das Gericht unter Vorsitz von Richterin Christiane Schmitt ordnete zudem die Einziehung einer Summe von knapp 60000 Euro an. Hierbei handelt es sich um die angebliche Erträge aus der Veruntreuung von Geld der von Arnold selbst gegründeten Rudi-Kappés-Stiftung. Nach Überzeugung des Gerichts haben sich die Eheleute aus der Stiftungskasse selbst bedient, um nach dem Ausscheiden Arnolds bei Praktiker ihren aufwändigen Lebensstil zu finanzieren. Oberstaatsanwalt Eckhard Uthe und die Verteidigung, Anwältin Anika Rühl sowie deren Kollege Günter Staab, stimmten in der Einschätzung überein, dass beide Angeklagte „den Blick auf die Realität verloren“ hatten.