Reisemobilplatz Reisemobilplatz am DFG in Saarbrücken wird ausgebaut

Saarbrücken · Der Bezirksrat Mitte hat beschlossen, die Ausstattung der Anlage mit Strom, Wasser und Entsorgung aufwerten zu lassen.

„Ich hoffe, er ist von da oben einverstanden“, sagte Bezirksbürgermeisterin Christa Piper. Damit gedachte sie bei der jüngsten Sitzung des Bezirksrates Saarbrücken Mitte des vor wenigen Wochen verstorbenen Jens Jacobi. Das Mitglied der Fraktion von Die Linke hatte sich stets für eine Aufwertung des Reisemobilplatzes am Deutsch-Französischen Garten (DFG) eingesetzt. Nun sprachen sich die Räte einstimmig dafür aus, einen entsprechenden Plan der Landeshauptstadt (LHS) umzusetzen.

Der jetzige Platz wurde 2008 auf Anregung des Bundesverbands der Reisemobilisten und auf Beschluss des Bezirksrates im Deutschmühlental eingerichtet. Als großen Vorteil des Standortes mit Abwasserentsorgungsstation und Frischwasser- und Stromanschlüssen sah man neben der Lage am Deutsch-Franzöischen Garten und dem direkten Autobahnanschluss vor allem die recht unkomplizierte Einigung mit den ehemaligen Betreibern des Erlebnisbades Calypso. Diese übernahmen die Wartung und beteiligten sich mit 50 Prozent an der Reinigung. Mit dem Ende des Messevertrages fiel das Gelände des Stellplatzes vor wenigen Jahren an die Gesellschaft für Kommunalanlagen und Beratung Saarbrücken mbH (KBS).

„Die KBS hat kein Interesse an dem Platz und wollte ihn ganz auflösen“, erklärte Carmen Dams, Amtsleiterin im Saarbrücker Amt für Grünanlagen, Forsten und Landwirtschaft in der Sitzung. Durch einen Grundstücktausch bekam nun die Landeshauptstadt vor wenigen Jahren das Grundstück. Erst dadurch habe die Verwaltung nun Spielraum, um den Stellplatz aufzuwerten. Mittlerweile sei es auch so, dass im Winter das Alexander Kunz Theatre dort gastiere und der Besuch des Deutsch-Französischen Gartens deutlich im Aufwind sei. „Seit zwei, drei Jahren kommen nicht nur Einzelbesucher, sondern Busse mit ganzen Reisegesellschaften, die einen ganzen Tag dort verbringen“, so Carmen Dams. Das barrierefreie Aussteigen, das Parken der Busse und das wirtschaftliche Überleben der sechs privaten Betreiber auf dem DFG-Gelände müsse man mit in Überlegungen einbeziehen. Nach dem vorliegenden Entwurf soll der Stellplatz nun in drei Bereiche unterteilt werden: den eigentlichen Reisemobilplatz an der Böschung zum DFG, einen Busparkplatz und ein kleines Picknick-Wäldchen mit Durchgang zum Gartengelände. Der kleine Hain mit Blick auf den Deutschmühlenweiher soll als Rückzugsort für die Camper dienen. Der Fuß des Hanges und die Stellplätze sollen durch ortstypische Bundsandsteinblöcke eingefasst und einzelne Laubbäume ergänzt werden. Für etwa zehn Reisemobile soll eine entsprechende Infrastruktur mit Entsorgung, Strom und Wasser eingerichtet werden.

Der Busparkplatz soll zwischen Reisemobilplatz und Straße liegen. Somit soll den Bus-Reisenden ermöglicht werden, unmittelbar den DFG-Eingang zu erreichen. Auf dem weiteren Platz sind drei Stellplätze für Busse vorgesehen. Die Zufahrt soll durch zwei Schranken geregelt werden. Die Platzoberfläche erhält eine wassergebundene Schotterdecke. Für den Umbau des Reisemobilplatzes stehen beim Amt für Stadtgrün und Friedhöfe rund 167 000 Euro zur Verfügung. Seitens der Wirtschaftsförderung kommen knapp 40 000 Euro für den Stromanschluss für das Kunz Theatre hinzu.

Hermann-Josef Anton, CDU-Fraktionschef, regte an, den kleinen Parkplatz gegenüber – der in Besitz der Landeshauptstadt ist – ebenfalls herzurichten und als Ausweichplatz für Reisemobile für die Wintermonate zu nutzen, wenn das Kunz Theatre den Hauptplatz nutzt. Mit einer Enthaltung der FDP und einer Enthaltung bei der SPD wurde dieser zusätzliche Punkt mehrheitlich mit in den ursprünglichen Antrag angenommen. Christine Jung (SPD) erkundigte sich, ob es möglich sei, eine Beleuchtung vom Stellplatz zur Dr.-Eckener-Straße einzurichten. Das sei wegen der Kosten schwierig, erwiderte Carmen Dams.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort