12 000 Motorsport-Anhänger bevölkern die Stadt Radar-Falle begrüßt Rallye-Fahrer und die Fans

Saarbrücken · 12 000 Zuschauer strömten zur Deutschland-Rallye nach Saarbrücken. Die Polizei erwartete die WM-Piloten und Touristen mit einem Blitzer.

 Rund um den Tblisser Platz drängten sich unzählige Motorsport-Fans. Denn dort waren die Rennwagen von ganz nah zu sehen.   

Rund um den Tblisser Platz drängten sich unzählige Motorsport-Fans. Denn dort waren die Rennwagen von ganz nah zu sehen.  

Foto: BeckerBredel

Was war das für ein Spektakel gestern Abend mitten in der Stadt. Etwa 12 000 Motorsport-Fans, so die Zahl des Veranstalters ADAC, bevölkerten alles, was höher als 30 Zentimeter war. Bushaltestellen. Verkehrsschilder. Geländer. Hochhäuser. Parkdecks. Alles musste herhalten, damit Fans aus der ganzen Welt einen Blick auf die Wilhelm-Heinrich-Brücke werfen konnten. Dort gaben ihre Idole beim Prolog der Deutschland-Rallye auf einem Rundkurs Gas.

Mit fast 150 Schlachtenbummlern angereist war Jean-Pierre Müller, der sagte: „Es sind bestimmt 5000 von uns Belgiern hierher gekommen.“ In der Tat: Das Stimmengewirr rund um die Strecke und den Tiblisser Platz, auf dem die Rallye eröffnet wurde, ließ auf viele seiner Landsleute deuten. Müller kommt aus St. Vith. Wie der WM-Führende Thierry Neuville. Kein Wunder, dass Müller und seine Gruppe mit Neuville-Fahnen für Remmidemmi sorgten. 

 Bruna Hanke reiste eigens aus Hannover an, weil ihr Mann Rallye-Fan ist.

Bruna Hanke reiste eigens aus Hannover an, weil ihr Mann Rallye-Fan ist.

Foto: Marcus Kalmes

Ganz anders Bruna Hanke. Sie hockte alleine auf einer Mauer vor der Alten Brücke. „Meine Tochter lebt in Saarbrücken. Und mein Mann Ulrich ist begeisterter Rallye-Fan“, erzählt die Frau aus Hannover. Kein Wunder, dass sie sich für ihren dritten Besuch an der Saar den Rallye-Termin ausgesucht haben.

 Hochhaus

Hochhaus

Foto: Tobias Ebelshäuser

Familie Hanke sowie Müller und seine Gruppe gehörten zu den vielen Touristen, die für das Spektakel nach Saarbrücken kamen. Das befürchtete Verkehrschaos blieb aus. Doch ausgerechnet gestern stand an der Abfahrt der A 623 zur Camphauser Straße — Umleitungsstrecke für die gesperrte Wilhelm-Heinrich-Brücke — ein mobiler Blitzer. Nur wenige hundert Meter vor dem fest installierten Blitzer an der Saarlandhalle.

 Knapp 150 Belgier waren aus St. Vith angereist, um Thierry Neuville anzufeuern. Sie kommen aus demselben Ort wie der WM-Führende.

Knapp 150 Belgier waren aus St. Vith angereist, um Thierry Neuville anzufeuern. Sie kommen aus demselben Ort wie der WM-Führende.

Foto: Marcus Kalmes

Abzocke? „Keineswegs“, sagte Stephan Laßotta von der Polizei. In dem Bereich komme es oft zu Gefahrensituationen. Zudem gehe es bei der Kontrolle um die WM-Piloten. Die mussten eine vom ADAC festgelegte Route vom Fahrlager in Bosen nach Saarbrücken nehmen. Die führte über die A 623. Ein Polizei-Blitzer für Rennfahrer... Aber auch der ADAC kontrolliere, ob Rennfahrer abseits der WM-Pisten rasen. Die Strafen vom ADAC seien höher als Bußgelder der Polizei — bis hin zu Rennsperren.

 Rappelvoll waren die Karstadt-Parkdecks. Rallye-Fans suchten sich überall Stellen, um auf die Wilhelm-Heinrich-Brücke schauen zu können.

Rappelvoll waren die Karstadt-Parkdecks. Rallye-Fans suchten sich überall Stellen, um auf die Wilhelm-Heinrich-Brücke schauen zu können.

Foto: Tobias Ebelshäuser

Und, wurde ein Rallye-Fahrer geknipst? Es gab gestern keine Auswertung, wie viele Autos in die Radar-Falle gingen. Und ob Rennfahrer womöglich den Lappen verlieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort