Rad-Demo in Saarbrücken Radfahrer fordern bei Demo mehr Sicherheit für sich

Saarbrücken · 130 Radfahrer machten mit einer Demo auf die Mängel des Saarbrücker Radwegenetzes aufmerksam. Und sie forderten eine flächendeckende Tempo-30-Zone für ganz Saarbrücken.

 Bei der 3. saarländische Radeldemo fuhren viele mit ihrem Fahrrad gemeinsam durch die Saarbrücker Innenstadt.

Bei der 3. saarländische Radeldemo fuhren viele mit ihrem Fahrrad gemeinsam durch die Saarbrücker Innenstadt.

Foto: Oliver Dietze

Mit lautstarkem Klingeln starteten am Samstagmittag auf dem Landwehrplatz rund 130 Radler und Radlerinnen zu einer  Fahrraddemo durch die Saarbrücker Innenstadt. Gemeinsam trat man in die Pedale, um den Forderungen an die Politik nach besseren und sichereren Radwegen in der Landeshauptstadt mehr Gehör zu verschaffen. Aufgerufen zu dieser Protestaktion hatte das Radelkollektiv, eine Saarbrücker Elterninitiative, die sich besonders dafür einsetzt, dass sich auch Kinder gefahrlos  mit Zweirädern fortbewegen können.

So sah man im Demonstrationszug, der von einer Fahrradstaffel der Polizei begleitet wurde, denn auch Menschen jeden Alters, rüstige 70-Jährige auf dem Pedelec ebenso wie junge Eltern mit ihrem Nachwuchs, der auf dem Kindersitz döste oder auf dem eigenen Zweirad folgte. Diese „Radeldemo für Groß und Klein“ war schon die dritte die Harald Kreutzer und Volker Wieland mit ihrer Gruppe organisiert hatten – mit wachsender Resonanz. 2016 radelten sie noch 20 Mitstreitern, im vorigen Jahr schon mit 200. Trotz idealem Wetter kamen am Samstag nicht ganz so viele Radler in Saarbrücken zusammen. Dafür aber hatten die beiden Aktivisten diesmal saarlandweit mobilisiert.

Zur gleichen Zeit wie in Saarbrücken drehten am Samstag auch Radeldemos in St. Ingbert, Homburg, Bexbach, Saarlouis, Merzig und Lebach ihre Runden. Insgesamt brachten das Saarbrücker Radelkollektiv und seine lokalen Ableger in den sechs saarländischen Städten nach Angaben der Veranstalter am Samstag über 500 Protestradler für die gemeinsame Sache aufs Rad. Als die Saarbrücker Radlerinnen und Radler nach etwas einer Stunde, aus Rücksicht auf die Fußgänger, schiebend zur Abschlusskundgebung auf dem St. Johanner Markt einliefen, hatten sich laut Polizeizählung noch über 20 dazu gesellt.

Organisator Kreutzer zählte auf, woran es in Saarbrücken noch hakt: Zu oft endeten Radwege plötzlich im Nichts, Autofahrer überholten Radler oft zu knapp und zu schnell, so dass junge und alte Radler sich nicht sicher fühlten. Unter Beifall der Demonstranten forderte er deshalb die Schaffung von durchgehenden Radwegen und einer flächendeckenden Tempo-30-Zone, die auch kontrolliert werden müsse, für ganz Saarbrücken. Dafür müsse man auch Geld in die Hand nehmen.

„Ihr müsst das ernst nehmen, was die Leute auf dem Rad sind, – die Leute, die Raddemos organisieren, die Leute, die sich in den Verbänden schon seit Jahren damit auseinandersetzen“, appellierte er an die Politik im ganzen Saarland. „Ihr dürft das nicht vom Tisch wischen, denn sonst werden diese Bewegungen noch viel größer.“

Für das Kommunalwahljahr 2019 kündigte Kreutzer eine erneute saarlandweite Radeldemo an.

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