Zum Theater ins Kino Live im Kinosaal: Kabarett, Chanson und mehr

Saarbrücken · Der Kulturkalender im Passage-Kino füllt sich. Fast alles, was hierzulande Rang und Namen in der Kleinkunst hat, gastiert im Laufe des Jahres an diesem neuen Spielort.

 Ansteigende Sitzreihen, bequeme Sitze, gute Sicht: Die Passage-Kinos haben sowieso ein gewisses Theater-Flair. In den nächsten  Monaten werden viele Kleinkünstler aus dem Saarland und von außer- halb die Qualitäten des Kinosaals als Kleinkunstbühne testen. Nur Popcorn sollten die Zuschauer hier besser nicht mitnehmen. . . 	  Foto: Saarfilm/Prisma

Ansteigende Sitzreihen, bequeme Sitze, gute Sicht: Die Passage-Kinos haben sowieso ein gewisses Theater-Flair. In den nächsten  Monaten werden viele Kleinkünstler aus dem Saarland und von außer- halb die Qualitäten des Kinosaals als Kleinkunstbühne testen. Nur Popcorn sollten die Zuschauer hier besser nicht mitnehmen. . . Foto: Saarfilm/Prisma

Foto: Saarfilm GmbH/Prisma Fotografie

Es ist, als hätte jemand einen Korken aus einer kräftig geschüttelten Champagner-Flasche ploppen lassen: Es sprudelt und sprudelt. Alle paar Tage bekommen wir derzeit in der Redaktion eine Mail mit neuen Veranstaltungen im Saarbrücker Passage-Kino.

Vor ein paar Wochen  hatten wir berichtet, dass Andrea Lauer, die Geschäftsführerin der Saarfilm GmbH, das Experiment wagen wollte, ihre Kinosäle auch mal für Kleinkunst zu öffnen. Es war ihre Reaktion darauf, dass das Theater Leidinger – wie berichtet – zum Jahresende geschlossen wurde und damit viele Gastspiele in Saarbrücken nicht mehr möglich schienen.

Lauer startete im letzten  November einen Testballon mit dem Homburger Frauenkabarett. Eine recht sichere Bank, denn die Kabarett-Damen von der Saar haben sich in vielen Jahren eine große und treue Fan-Gemeinde erspielt. Sie füllten das Kino gleich an mehreren Terminen.

Aber kaum war publik geworden, dass im Passage-Kino auch Kleinkunst möglich war, liefen bei der Saarfilm GmbH die Drähte heiß.  Bereits bis zum Jahresende stehen etliche Veranstaltungen fest, und es sind viele alte Bekannte aus Leidinger-Tagen dabei: Die Kabarettistin Annette Kruhl kommt, Kurt Knabenschuh, Johannes Kirchberg. . .

Auch der Chansonnier Marcel Adam wird mit seinen beliebten Plätzchen-Konzerten vor Weihnachten ins Kino kommen. Je nach Nachfrage wird jeweils der große oder der kleine Saal des PK-Kinos bespielt.

Das neue Jahr ist erneut mit einem Gastspiel des Homburger Frauenkabaretts gestartet. Aber bereits am 10. Februar steht etwas gänzlich anderes auf dem Programm: Der Saarlouiser Popsänger Andreas Nagel wird hier sein Programm „Merci Chérie“, eine Hommage an Udo Jürgens aufführen. Bisher waren Nagels Programme nur im  Theater am Ring zu sehen, in Saarbrücken gab es keinen geeigneten Raum.

Ein paar Tage später, am 15. Februar, kommt der Kabarettist Detlev Schönauer ins PK-Kino, und am 16. Februar feiert die Kabarett-Truppe Tollkirschen hier ihr Zehnjähriges.

So geht es Schlag auf Schlag. Im März gibt es Konzerte mit dem Duo Sonorissima und  dem Pop-Trio Spang und Schreiber. Im Mai spielen Die Schoenen.

Im Juni werden auch Alice Hoffmann und Bettina Koch hier ihr erfolgreiches Kabarett-Duo „Die Äan und das Anner“ präsentieren. Kurt Knabenschuh kommt im August. Und  so weiter und so weiter.

Der Kalender ist noch lange nicht voll, schreibt Andrea Lauer in einer ihrer Mails. In Gesprächen ist sie etwa noch mit der Sängerin Susan Ebrahimi und auch mit dem Verein KuBe, der überlegt, einige seiner beliebten Klassik-Abende im Kino zu präsentieren. Quasi über Nacht ist also in Saarbrücken ein neues Kleinkunst-Theater entstanden.

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