Wo drückt der Schuh in Güdingen? Parkplatzmangel und Raser

Güdingen · Bei ihrem Rundgang durch Güdingen hörte Oberbürgermeisterin Charlotte Britz sich die Sorgen der Anwohner an. Fehlende Stellplätze und Raser auf dem Grenzweg bereiten Probleme.

 Beim Stadtteilbesuch  der Oberbürgermeisterin in Güdingen: Charlotte Britz im Gespräch mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Güdinger Ortsvereine, Wilfried Klein. 

Beim Stadtteilbesuch der Oberbürgermeisterin in Güdingen: Charlotte Britz im Gespräch mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Güdinger Ortsvereine, Wilfried Klein. 

Foto: BeckerBredel

Wer des Öfteren in Güdingen mit dem Bus unterwegs ist, kennt das Problem. Der Bus kommt an der Saargemünder Straße in Güdingen nicht um die Ecke. Zugeparkt – mal wieder. Es soll sogar schon vorgekommen sein, dass wenig später ein Rettungsfahrzeug den durch Falschparker zum Nadelöhr gewordenen Verkehrsknotenpunkt passieren wollte – und wegen des feststeckenden Busses dann auch nicht mehr weiterkonnte.

Gut also, dass Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz auch Güdingen auf dem Etappenplan ihrer sommerlichen Tour durch die Stadtteile hatte. Denn die von Wilfried Klein, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Vereine und Bezirksbürgermeister Daniel Bollig angeführte Gruppe ihrer Weggefährten auf dieser Etappe, machte die Parkprobleme im Güdinger Zentrum zum Thema. Die Verwaltung war ebenfalls stark vertreten, Verkehrsexperte Christoph Kreis sieht allerdings wenige Möglichkeiten, die Parksituation deutlich zu verbessern.

Güdingen ist dabei wohl ein „Opfer“ seines florierenden Geschäftslebens. Kaum Leerstände, viele kleine Läden, und sage und schreibe 15 (Speise-)Lokale. Dazu kommt das Bildungszentrum mit stark frequentierten Einrichtungen wie Grundschule, weiterführender Schule und Kindergarten. Das bringt allerhand Annehmlichkeiten für die Güdinger, aber auch enormen Parkdruck, zumal ja auch Saarbahnnutzer in Güdingen vom Auto in die Bahn umsteigen.

Mehr als 15 Jahre fordern wechselnde Mitglieder im Bezirksrat Halberg, es müsse ein vernünftiges Park-Konzept für den Stadtteil an der Grenze geben. Aktuell ist in vielen Bereichen sogar Querparken auf den Bordsteinen erlaubt, zudem sind Parkzonen am Straßenrand markiert. Mehr sei nicht drin, außer zu Lasten der Fußgänger, so Experte Kreis. Überall Poller zu setzen, wo Kraftfahrer uneinsichtig sind, spreche gegen die Philosophie der Verwaltung. Und Rathauschefin Britz führte ein weiteres Argument an: „Würden wir vor einem Geschäft abpollern, dann würde der Inhaber meckern, weil seine Kunden nicht mehr vor dem Geschäft halten können.“ Ein Dilemma eben.

Was bleibt, ist wohl die unbefriedigendste Lösung für alle. Britz: „Wir halten fest, dass das Ordnungsamt hier öfter kontrolliert.“ Wer dann gezwungenermaßen in Grauzonen oder gar im verbotenen Bereich parken muss, ärgert sich, wenn das Knöllchen kommt.

Unendlich auch die Geschichte um den Güdinger Grenzweg. Grenzgänger beider Nationen nutzen den Weg gerne als Abkürzung auf der Pendelstrecke, fahren dabei aber oft zu flott, was die Anwohner stört. Ein künstlicher Buckel, noch von Ex-Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer geplant, sollte helfen, offenbar wird aber dennoch zu schnell gefahren. „Die Anwohner wünschen sich deshalb eine höhere Rampe, wie sie in Frankreich üblich sind“, sagt Bezirksbürgermeister Daniel Bollig. Auch hier ein scheinbar unendliches Dilemma.

Wenigstens eine unendliche Geschichte, scheint dann doch allmählich ihr Ende zu finden. Der Güdinger Bahnhof, zuletzt noch heftig in der Kritik des Behindertenbeauftragten Joachim Schmitt, wird dann doch barrierefrei ausgebaut. Wo einst das Bahnhofsgebäude stand, entstehen wenige Parkplätze. Die Pläne dazu gehen gerade durch die behördlichen Mühlen, die bei Bahnbauprojekten noch gründlicher mahlen. Demnächst soll aber die Offenlegung bevorstehen, was im Verantwortungsbereich des Landes liege, so war beim Rundgang von der Verwaltung zu hören.

 Christof Kreis (Mitte), Abteilungsleiter Verkehrsplanung im Stadtplanungsamt, sieht wenige Möglichkeiten die Parkplatz-Probleme in Güdingen in den Griff zu bekommen.

Christof Kreis (Mitte), Abteilungsleiter Verkehrsplanung im Stadtplanungsamt, sieht wenige Möglichkeiten die Parkplatz-Probleme in Güdingen in den Griff zu bekommen.

Foto: BeckerBredel

Konfliktpotenzial gibt in Güdingen auch die künftige Nutzung des Festplatzes her, in dieser Frage sind sich die Güdinger aber selbst noch nicht einig. > Weiterer Bericht folgt.

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