Basketball Herzflimmern in den letzten Sekunden

Saarbrücken · Zunächst sah alles nach einem Sieg für Basketball-Oberligist TBS Saarbrücken aus. Doch dann drehte Herrensohr auf.

 Zu Beginn der Partie hatte es noch nicht so gut funktioniert. Später aber kamen die Herrensohrer, hier mit Jan Brinkmann (rechts), gegen die Saarbrücker mit Jimmy Lauter immer besser ins Spiel.

Zu Beginn der Partie hatte es noch nicht so gut funktioniert. Später aber kamen die Herrensohrer, hier mit Jan Brinkmann (rechts), gegen die Saarbrücker mit Jimmy Lauter immer besser ins Spiel.

Foto: Thomas Wieck

Es bleiben noch 40 Sekunden auf der Uhr, und die rund 100 Zuschauer in der Bruchwiesenhalle in Saarbrücken hält es nicht mehr auf den Sitzen. In der Begegnung zwischen TBS Saarbrücken und TuS Herrensohr steht es 75:75. Noch wenige Minuten zuvor liegen die Hausherren mit zehn Punkten vorne – das Pressing der Gäste droht die Saarbrücker zu erdrücken. Herrensohr will den Sieg. 20 Sekunden vor Schluss bekommt TuS-Spieler Papa Eduard Diouf nach einem Einwurf durch TuS-Kapitän Jan Brinkmann den Ball an der Freiwurflinie zugespielt. Der Center nutzt die Chance und versenkt den Ball im Netz. Herrensohr führt – und wenig später erhält auch Maxim Sokolov nach einem Foul an der Mittellinie zwei weitere Freiwürfe zugesprochen. Sokolov versenkt beide zum 79:75-Endstand. Danach verteidigen die Gäste den knappen Vorsprung bis zur Schlusssirene.

So geschehen am vergangenen Spieltag in der Basketball-Oberliga. In der Bruchwiesenhalle hatte der TBS Saarbrücken den TuS aus Herrensohr empfangen. Mit den beiden Teams traf der Tabellensiebte der aktuellen Saison auf den Achtplatzierten. Herrensohr bezwang den Stadtrivalen nach der spannenden Aufholjagd mit 79:75 (43:51). Damit sicherten sich die Gäste nach dem 79:73-Heimsieg gegen den TV Illingen vergangene Woche den zweiten Sieg in Folge. Der TBS Saarbrücken kassiert hingegen die dritte Niederlage in Serie.

Die TBS-Anhänger sahen zunächst einen starken Beginn ihrer Mannschaft. Die Hausherren kontrollierten die Partie und ließen den Gästen keine Chance. „Wir haben super angefangen und Herrensohr dominiert“, lobt der TBS-Spieler, Eduard Wolf und ergänzt: „Der Spaß stand im Vordergrund. Wir wollten einfach spielen und unser Bestes geben.“ Die Mannschaft habe viele gute individuelle Spieler in ihren Reihen. „Wir haben zu spät abgeschlossen und es versäumt, abwechslungsreich zu spielen“, kritisiert TuS-Trainer Michael Freis. Das Team habe in der Verteidigung zu viel zugelassen. Das erste Viertel endete mit 28:20. Auch im zweiten Viertel gestalteten die Hausherren die Partie. „Unsere Spielidee ist zunächst nicht aufgegangen. Wir wollten über Konter spielen, wurden aber von Saarbrücken überrannt“, moniert Freis. „Wir sind eine schnelle Truppe. Wir wollten von Anfang an Gas geben“, verrät der TBS-Spieler, Eduard Gotzen. Zum Ende der ersten Halbzeit führte der TBS mit 51:43.

Nach der Pause stellte Freis sein Spielsystem um – das brachte die Wende. „Zu Spielbeginn haben wir mit Manndeckung gespielt – das hat nicht geklappt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann im Raum verteidigt“, erklärt Diouf. Danach hatte Herrensohr das Spiel wieder im Griff. Die Gäste starteten eine Aufholjagd und verkürzten auf einen Zwei-Punkte-Rückstand. „Wir haben im dritten Viertel keine Bälle mehr zu Jimmy Peter Lauter gespielt. Das hat mir nicht gefallen“, moniert der TBS-Spielertrainer, Matthew Stoltz – der bis zum Saisonende die Mannschaft weiterhin betreuen wird. Dadurch habe das Team viele Punkte liegen lassen. Im letzten Viertel warf Herrensohr alles in die Waagschale und drängte auf den Ausgleich. Der TBS konnte seinen Vorsprung noch mal zwischenzeitlich auf zehn Punkte ausbauen – aber ihn nicht über die Ziellinie bringen. Die Hausherren mussten in der Schlussphase auf ihren Top Scorer, Lauter verzichten, der mit fünf Fouls vorzeitig Feierabend hatte. Außerdem erlitt Jamaledinne Habba eine Bänderdehnung im rechten Fuß und musste ausgewechselt werden. Er wird der Mannschaft bis zu zwei Wochen fehlen.

Herrensohr drehte das Spiel. Auch die besten TBS-Werfer, Lauter (20 Punkte) und Fred Addae (16) konnten die Niederlage nicht mehr abwenden. Bei Herrensohr trafen Michael Klein (22 Punkte), Philip Spengler (12) und Diouf (12) am häufigsten. „Ich habe mich gefreut, wieder auf meine alten Mannschaftskameraden zu treffen“, verrät Diouf. Der Center wechselte erst im Sommer vom TBS zu Herrensohr.

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