Kolumne Nicht von Angst bestimmen lassen

Der aktuelle Polizeibericht zur Kriminalität in Saarbrücken bestätigt mich in zwei Punkten, die ich für elementar wichtig erachte:

Kolumne: Nicht von Angst bestimmen lassen
Foto: SZ/Robby Lorenz

Zum einen ist da die Diskrepanz zwischen belegbaren Zahlen und Sicherheitsempfinden. Wie beim Wetterbericht, wenn tatsächlich gemessene Grade in gefühlte Temperaturwerte umgemünzt werden. Ich favorisiere Fakten. Verlasse mich ungern auf imaginäre Angaben. Letztere nutzen politische Gruppen gern für ihre Interessen aus, schüren Ängste. So muss das gefühlte Sicherheitsdefizit dafür als böswillige Argumentationshilfe herhalten, um Ressentiments gegenüber jenen zu schüren, die einem eh ein Dorn im Auge sind.

Zum anderen sehe ich mich zunehmend auf Schritt und Tritt beobachtet. Standorte für Überwachungskameras werden sukzessive ausgebaut. Polizisten können mich an bestimmten Orten einfach so kontrollieren, ohne dass ich mich verdächtig verhalten habe. Damit erreichen diejenigen, die uns unseren freiheitlichen Lebensstil streitig machen wollen, genau ihr Ziel, ohne auf Dauer selbst dafür einen Finger krumm machen zu müssen: Wir begeben uns aus Furcht in die Selbstkontrolle, beschneiden uns selbst. Wir sollten uns nicht von Angstfgefühlen leiten lassen. Sie sind sind ein miserabler Berater.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort