Botanischer Garten Neues Leben für den Botanischen Garten in Burbach

Saarbrücken · Klaus Harth und Beate Garmer haben sich als Künstler intensiv mit der Natur in Burbach beschäftigt. Eine Ausstellung zeigt ihre Arbeiten.

  Klaus Harth fängt Natur und Technik ein.

Klaus Harth fängt Natur und Technik ein.

Foto: Klaus Harth

„Ist der BGB (der Botanische Garten Burbach) eine reine Erfindung? Wo befindet sich der Botanische Garten Burbach? Wie hilft mir der BGB, einen Dialog mit der Natur zu führen? Was hat der BGB mit der bemannten Raumfahrt zu tun?“ Diese und weitere Fragen beantwortet die Ausstellung „Die Unvergänglichkeit ist unzulänglich – Botanischer Garten Burbach“ von Klaus Harth, Beate Garmer und Gästen, die am Freitagabend im gut besuchten Kulturverein Burbach e. V. eröffnet wurde.

„Wir wollten nicht einfach unsere fertigen Arbeiten hintragen, sondern uns mit diesem lebendigen Ort auseinandersetzen“, sagt Garmer. Zunächst erkundete sie mit Klaus Harth Burbach. „Uns sind die Brachen aufgefallen, die es hier vielmehr als in der Innenstadt gibt, weil das Bauland weniger begehrt ist.“ Während vielen Bewohnern und Passanten solche Brachen ein Dorn im Auge sind, entdeckte das Künstlerduo in den vermeintlichen Schandflecken die wilde Stadtnatur, in der Kultur und Natur ohne den gestalterischen Eingriff des Menschen fusionieren.

Mit Hilfe von QR-Codes wurde dann auch eine nahe gelegene Brache in das künstlerische Konzept mit einbezogen. Tatsächlich hat eine Gruppe koreanischer Künstlerinnen und Künstler aus Seoul dieser Brache ihre Aufmerksamkeit geschenkt, als Gastgeschenk wohlüberlegt drapierten Müll spendiert und gemeinsam mit Garmer wilden Sesam gepflanzt. Dokumentiert ist dies auf Fotos, die Garmer mit zarten Schmetterlingen aus bunten Prospekten flankiert.

Die große Wand des Kulturvereins zieren die rund 100 Aquarelle von Klaus Harth, auf denen er über mehrere Jahreszeiten hinweg fast „Alle Bäume von Burbach“ gemalt hat – eindrucksvolle Pflanzenporträts inmitten von Autos und Beton. Auf einem Video von Dirk Hermann lugt ein Mistkäfer aus seiner Höhle in den Ausstellungsraum hinein. Herrmann wird auch an vier Abenden „Szenen aus dem Leben kleiner Tiere“ an die Scheibe des Kulturvereins projizieren. Gedichte und Texte von Ilse Kilic, Fritz Widhalm, Jürgen Rinck und DerEmil laden zur kritischen Selbstreflexion unseres Verhältnisses zur Brache und zur Natur ein.

Im Sinne eines ‚erweiterten Botanikbegriffs‘ zeigt Garmer auf akribisch ausgeführten Zeichnungen das Nebeneinander von Pflanzen und Verpackungsresten. Die Videos „Dialog mit der Natur“ von Garmer und Harth lassen unter anderem auch einen Anwohner der Brache zu Wort kommen. Hedda Wilms hat Pflanzenzeichen beigesteuert.

Zur Ausstellung ist ein 32 Seiten starker ‚Besucherguide‘ erschienen.

Die Ausstellung ist vom 13.9. bis zum 25.10. zu sehen. Am Freitag, den 25.10, Finissage mit Performance

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