Frauennotruf Wie sich Frauen gegen Gewalt wehren

Saarbrücken · Mitarbeiterinnen des Frauennotrufs und der Lebenshilfe aus St. Wendel erklären Frauen, welche Rechte sie haben.

 Im Bild: (von links) Eleonore Brach, Übersetzerin für den Frauennotrufflyer, Janine Butz von der sexualpädagogischen Beratungsstelle der Lebenshilfe in St. Wendel, Manuela Müller,   Übersetzerin für den Frauennotrufflyer, Corinna Dieudonne,  Übersetzerin für den Frauennotrufflyer, Martina Zimmer,  Übersetzerin für den Frauennotrufflyer, Sonja Bader, Mitarbeiterin im Frauennotrufzentrum und Carina Hornung, Mitarbeiterin im Frauennotrufzentrum.

Im Bild: (von links) Eleonore Brach, Übersetzerin für den Frauennotrufflyer, Janine Butz von der sexualpädagogischen Beratungsstelle der Lebenshilfe in St. Wendel, Manuela Müller,   Übersetzerin für den Frauennotrufflyer, Corinna Dieudonne,  Übersetzerin für den Frauennotrufflyer, Martina Zimmer,  Übersetzerin für den Frauennotrufflyer, Sonja Bader, Mitarbeiterin im Frauennotrufzentrum und Carina Hornung, Mitarbeiterin im Frauennotrufzentrum.

Foto: BeckerBredel

„Viele Frauen wissen nicht, dass sie sich wehren dürfen.“ Eleonore Brach fasst ihre Erfahrung in diesem Satz zusammen. Brach ist seit 2017 Frauenbeauftragte des Werkstattzentrums für behinderte Menschen der Lebenshilfe in Neunkirchen. Sie zählt zu einer Gruppe von Frauen, die mit dem Notruf Saarland eine Broschüre erarbeitet haben. Deren Botschaft: Frauen, die Gewalt erleben, dürfen sich wehren, und der Notruf hilft ihnen dabei. Das Besondere an der Broschüre: Sie ist in einfacher Sprache verfasst, Piktogramme helfen beim Verstehen.

Die Zielgruppe der Broschüre sind Frauen mit Lernschwierigkeiten. Ihnen fällt es schwer, den Inhalt von Texten zu erfassen. Daher enthält die Broschüre einfache Botschaften. Etwa: „Wir hören zu! Wir erzählen nichts weiter.“ Eleonore Brach war zusammen mit Manuela Müller aus Marpingen, Corinna Dieudonné aus St. Wendel und Martina Zimmer aus Oberthal Beraterin und in gewisser Weise auch Übersetzerin beim Verfassen der Texte. Fachliche Unterstützung gab es von Carola Hornung und Sonja Bader (beide Frauennotruf) sowie Janine Butz von der Lebenshilfe St. Wendel.

Die neue Broschüre ist das Ergebnis eines Tagesworkshops, organisiert von der Lebenshilfe St. Wendel. Und der forderte alle. Denn offenkundig ist es gar nicht so leicht, Formulierungen in leichter Sprache zu finden. Carine Hornung meint dazu: „Wir mussten üben, in leichter Sprache zu sprechen.“ Für die Beraterinnen und Übersetzerinnen wurde das, was ansonsten ihre Schwäche ist, zur Stärke: Ihr Rat war gefragt – und wurde auch bezahlt. Carine Hornung nennt diese Zusammenarbeit „Inklusion im besten Sinne“. Das Ergebnis ist die Aufforderung, Gewalt nicht einfach zu ertragen. Es sind klare und knappe Hinweise, wie und wo der Frauennotruf Saarland helfen kann. Der hat seinen Sitz in Saarbrücken, berät Frauen persönlich, telefonisch und per Mail. Die Broschüren werden in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen verteilt. Sie könnten zum wichtigen Ratgeber werden. Werden doch gerade Frauen mit Beeinträchtigungen noch weniger für voll genommen als  Männer mit Beeinträchtigungen. Schlimmer noch: Eine Studie der Uni Bielefeld hat ergeben, dass sie zwei- bis dreimal häufiger von Gewalt erleben als andere Frauen.

FrauenNotruf Saarland, (0681) 36767, notrufgruppe-sb@t-online.de

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