Nauwieser Fest Das Nauwieser Fest hat für jeden was

 Saarbrücken · Tausende Besucher kamen auch dieses Jahr wieder ins Viertel, um zu feiern.

 Lebhafter Andrang herrschte beim Nauwieser Fest auch schon am Freitagabend.

Lebhafter Andrang herrschte beim Nauwieser Fest auch schon am Freitagabend.

Foto: BeckerBredel

Eines muss man dem Nauwieser Fest lassen. Es ist verdammt zäh. Nachdem es in diesem Jahr erneut aufgrund zunehmender Auflagen fast nicht stattgefunden hätte, wurde es wieder einmal gerettet, diesmal von neuen Veranstaltern. Und wer das Stadtfest abends besucht, der merkt, dass es noch auf ganz andere Art und Weise zäh sein kann. Denn die Straßen im Nauwieser Altbau-Viertel sind etwas zu schmal für die großen Besuchermassen. Es wird gedrückt und geschoben, nur schleichend und zäh geht’s voran. Doch das ist gar nicht so schlimm. Trifft man dort doch so viele interessante Leute. Und beginnt zu verstehen, dass das Fest für viele eine sehr große Bedeutung hat. Nicht nur für die tausenden von Besuchern, sondern auch für die Leute hinter den Kulissen.

Zum Beispiel für Fabio La Delia. Er steht hinter der Bühne am Max-Ophüls-Platz und wartet auf seinen Auftritt. Der 29-Jährige ist der Gitarrist der Punkband Mr. Inman. „Wir freuen uns sehr, auf dem Nauwieser Fest spielen zu dürfen“, sagt er. Fabio La Delia kommt aus Saarbrücken, wohnt aber mittlerweile in Berlin. „Das macht das Proben meist etwas schwierig“, sagt er. „Für Konzerte treffen wir uns meistens irgendwo in der Mitte.“ Es ist schon das zweite Mal, dass sie die Bühne im Nauwieser Viertel einnehmen. Dabei sei es schon immer ein kleiner Traum gewesen, hier auf dem Fest als Saarbrücker Band selbst zu spielen. Gerade weil er hier so viele Bands schon spielen gesehen hat, die ihn selbst musikalisch beeinflusst haben.

Nur ein paar Meter weiter, ganz in der Nähe der Bühne, steht ein umgebauter Wohnwagen. In seinem fahrbaren Restaurant namens „Clandestino“, bietet Besitzer Alejandro Canseco vegane und vegetarische Speisen an. Der 38-Jährige kommt aus Mexiko, lebt seit acht Jahren in Saarbrücken. Für ihn ist es heute eine Premiere, sein Konzept ist noch relativ neu. Normalerweise ist er mit seinem Restaurant im ganzen Saarland unterwegs, an diesem Wochenende ist er zum ersten Mal im Nauwieser Viertel zu Gast.

Etwas weiter fällt ein anderer Stand ins Auge. Auf dem Tresen stehen bunte Cupcakes mit Gesicht in Form des blauen Krümelmonsters. Betrieben wird der Stand vom Wiwo e.V. Mit den Einnahmen und Spenden unterstützt der Verein zwei Grundschulen in Uganda. Im Freundeskreis sei die Idee für diesen Verein gekommen. Und zwar genau hier. „Das Nauwieser Viertel war unsere Initialzündung“, sagt Birte Spreuer.

Ein paar Meter weiter findet der Auftakt zum „Battle of the Bands“ statt. Auf einer kleinen Bühne stellen sich die Künstler einer dreiköpfigen Jury. Hier können sich regionale, kleine Bands präsentieren und im Wettbewerb gegeneinander antreten. „Schön, dass wir das hier machen können“, sagt Thomas Jäckel, der 2. Vorsitzende des veranstaltenden Musikbüros Saar. Auch wenn der Publikumsstrom am Abend von Stunde zu Stunde immer zäher wird – langweilig wird es hier definitiv nicht. Denn das Nauwieser Viertel bietet hier Chancen, seine Musik oder seine Koch- und Backkünste zu präsentieren. Oder sich mit Freunden zusammenzuschließen, um etwas Gutes in der Welt zu tun.

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