Auszeichnung für saarländische Schulen Zwölf saarländische Schulen sind spitze in technischen Fächern

Saarbrücken  · Im Saarland haben jetzt zwölf Schulen die Auszeichnung „Mint (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technologie) Zukunft schaffen!“ erhalten, was angesichts der Klimaproblematik dringend nötig zu sein scheint.

 Informatik müsse auch im Saarland Hauptfach in den Schulen werden, fordern Experten.

Informatik müsse auch im Saarland Hauptfach in den Schulen werden, fordern Experten.

Foto: dpa/Patrick Seeger

Denn die Entwicklung technischer Innovationen, wie zum Beispiel die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger in Brennstoffzellen, sei Antrieb für die Arbeit des bundesweiten Netzwerkes „Mint Zukunft“, erklärte dessen Geschäftsführer Harald Fisch. Der Netzwerk vergibt jährlich diesen Preis.

„Wir brauchen in diesen Bereichen gut ausgebildeten Nachwuchs“, sagte Prof. Dr. Christian Rossow, Leiter der Forschungsgruppe „System Security“ (Systemsicherheit) am Helmholtz Center for Information Security (Cispa). Die Digitalisierung „durchzieht mittlerweile sämtliche Lebens- und Arbeitsbereiche“, meinte er und plädierte für die Einführung von Informatik als Schulhauptfach im Saarland, wie es bereits in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Baden-Württemberg der Fall sei. „Es ist eine Schande, dass noch immer Talent in diesem Bereich verloren geht, weil es nicht ausreichend Bildungsangebote an Schulen gibt“, beklagte er und freute sich daher umso mehr, dass neben zwölf „Mint-freundlichen Schulen“ auch zehn neue „Digitale Schulen“ im Saarland entstanden seien.

Die Auszeichnungen gingen unter anderen an das Otto-Hahn-Gymnasium in Saarbrücken, die Martin-Luther-King-Gemeinschaftsschule in Saarlouis und das Kaufmännische Berufsbildungszentrum Halberg in Saarbrücken (KBBZ), welche sich in fünf Kategorien wie „Qualifizierung der Lehrkräfte“ und „Technik und Ausstattung“ vor einer Fachjury beweisen mussten.

„Insgesamt 67 Millionen Euro werden wir im Rahmen der Bundesstrategie ‚Digitalpakt Schule 2019-2024’ in die Förderung von Medienbildung an saarländischen Schulen investieren“, betonte Jan Benedyczuk (SPD), Staatssekretär im Bildungsministerium.

Christine Regitz, Vize-Präsidentin der Gesellschaft für Informatik und Mint-Vertreterin, erklärte auch den philosophisch-ethischen Teil ihrer Arbeit: „Es sind nicht die ‚bösen Algorithmen’, die zum Beispiel den Diesel-Skandal verursacht haben. Es sind die Menschen, die mit der Software arbeiten, die solche Fehler begehen“. Regitz, die 2018 erstmals den Filicitas-Preis in der Kategorie „Mint Role Model“ (Mint-Rollenvorbild) erhalten hatte, möchte vor allem Mädchen und Frauen davon überzeugen, dass nicht nur „Nerds“ in Mint-Bereichen arbeiten.

Gerade im rohstoffarmen Saarland müsse der Standortfaktor Informationstechnik wachsen und Ausbildungsangebote ausgebaut werden. Das Institut der deutschen Wirtschaft habe berechnet, dass Ende April bundesweit 311 000 Fachkräfte im Mint-Bereich fehlten, hieß es.

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