Saarbrücker Konzertreihe Mendelssohns Geniestreich in der Stadtgalerie

Saarbrücken · Beim Auftakt der Konzertreihe Serenade überzeugte die Bläsergruppe „Ensemble ∞“ mit Werken großer Komponisten.

 Das „Ensemble  ∞ “, bestehend aus zehn Musikern, spielte am Samstag vor zahlreichen Zuhörern im Innenhof der Saarbrücker Stadtgalerie. 

Das „Ensemble ∞ “, bestehend aus zehn Musikern, spielte am Samstag vor zahlreichen Zuhörern im Innenhof der Saarbrücker Stadtgalerie. 

Foto: Iris Maria Maurer

Zentral gelegen und dennoch ruhig – der historische Innenhof der Saarbrücker Stadtgalerie ist ein schöner Open-Air-Ort und wird als solcher auch bereits lange genutzt. Regelmäßige Veranstaltungen brachte nun Thomas Altpeter vom Saarbrücker Kulturamt mit der 2012 ins Leben gerufenen und höchst beliebten sommerlichen Reihe „Serenade – Abendliche Konzerte im Innenhof der Stadtgalerie Saarbrücken“ auf den Richard-Wenzel-Platz, wie er offiziell heißt.

Großer Zuhörerandrang herrschte am vergangenen Samstag beim Auftritt des „Ensemble ∞“, gesprochen „Ensemble Unendlich“. Die zehnköpfige Bläsertruppe eröffnete die aktuelle Saison mit Werken von Mozart und Mendelssohn-Bartholdy unter dem Motto „Nachtmusik“. Nicht zu verwechseln mit der berühmteren „Kleinen Nachtmusik“ KV 525 ist Wolfgang Amadeus Mozarts hier nun gespielte c-Moll-Serenade KV 388. Diese viersätzige „Nachtmusique“, so der Beiname, war in ihrer Entstehungszeit (1782) eine ungewöhnlich anspruchsvoll komponierte und zukunftsweisende Serenadenmusik, die man mit Fug und Recht als Bläsersinfonie bezeichnen kann.

Die großen Gesten des Kopfsatzes, die Eindringlichkeit des kanonisch gearbeiteten „Minuetto in Canone“, das markante Profil der Variationen des Finalsatzes und zwischendrin das Andante – das alles war in der grundsoliden Wiedergabe des „Ensemble ∞“ zu hören.

Zur Eröffnung des Abends konnte der „Ensemble∞“-Klarinettist Jan Creutz in seiner durchweg gehaltvollen Moderation freilich Felix Mendelssohn-Bartholdys Schauspielmusik „Ein Sommernachtstraum“ op. 61 (1842) ansagen, in der Harmoniemusik-Version für Bläsernonett von Andreas N. Tarkmann. Die unvergleichliche Sommernachtstraum-Ouvertüre, ein Geniestreich des 17-jährigen Mendelssohn, fehlt bei dieser Bühnenmusik, jedoch erklangen hier so bekannte Charakterstücke wie der übermütige „Tanz von Rüpeln“, der fragile „Elfenreigen“, der immerjunge „Hochzeitsmarsch“ und das weltvergessene „Notturno“. Dabei ließen es die MusikerInnen des „Ensemble∞“ weder an Feinzeichnung noch an tänzerischem Schwung mangeln. Verdienter Applaus für eine Serenade, wie sie sein soll.

An fünf weiteren Samstagen lädt das Kulturamt in diesem Sommer jeweils um 18.30 Uhr zu frühabendlichen Freiluft-Konzerten: „Romantik-Romance“ lautet das Motto am 23. Juni, wenn das „Octopus Ensemble“ aus Bläsersolisten der Deutschen Radiophilharmonie sich der Musik der französischen und deutschen Romantik widmet. Am 30. Juni blasen die „Saarfagotte“ Werke „Von Bach bis Piazzolla“. In dem 2015 von Guilhaume Santana gegründeten großregionalen Ensemble wirken Fagottisten von Deutscher Radiophilharmonie, Saarländischem Staatsorchester, Orchestre National de Lorraine und Orchestre Philharmonique du Luxembourg mit prominenten internationalen Gästen. „Jagdlieder“ singt der Männerkammerchor „Ensemble 85“ unter Leitung von Matthias Rajczyk am 7. Juli – diese besonders in Deutschland, Österreich und in der Schweiz gepflegte Tradition reicht über viele Jahrhunderte. Unter der Überschrift „Mozart in Nuce“ widmet sich am 25. August das „Trio Lézard“ auf historischen Instrumenten weniger bekannten Mozart-Werken und Stücken aus Frankreich, England und Italien. Und schon wieder Mozart, diesmal im Verein mit Ludwig van Beethoven: Zum Kehraus der Serenaden-Reihe unter dem Slogan „Wiener Klassik“ musiziert am 15. September das „Klarinettentrio Schmuck“ aus Sayaka Schmuck, Til Renner und Sebastian Pigorsch. Bei allen Konzerten ist der Eintritt frei.

Weitere Infos gibt es im Internet.

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